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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 88
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1972/0090
gewießene Stuck sehr wohl und Künstlich Verfertiget, und hier wolten Sie Ihne,
wenn Er wird handtreu ablegen Können, solche Stuck mit eigener hand gemacht
zu haben, Vor einen Meister erkennen. — Mit welcher relation sich Ihre weifiheit
H. XV. contentierte. — Hat handtreu abgelegt und ist als Meister recipirt wor
den31." Offensichtlich gefielen die vorgestellten Bilder und die Blumendekoration
der Kutschentüre auch den Stadtvatern so gut, daß sie beschlossen: „Johann
Georg Saum der ledige Mahler Von St. Petri olmweit Freyburg im Brisgau
gebürtig, erhalt das Burger recht gratis in favorem artis — will dienen bey
E. E. Zunft Zur Steltz. Juravit eodem (26t Septbris 1767)32.

Warum sich Georg Saum einbürgern und die Arbeitsmöglichkeiten sichern
ließ, erklart seine wenig spater folgende Verheiratung. Am 19. Oktober 1767
führte er („Georgias Saum pictor profehsione Stia ex KirchZarten Dioecesis
constantiensis oriundus, filius legitimus et Majorennis Matthiae Saum agrico-
lae dicti loci et Mariae Wickin conjugum defunctorum ä triennio in hac paro-
chia commorans") die Straßbnrgerin Maria Caecilia Waggin, Tochter des
Maurers Johann Waggin, ins Münster zum Traualtar33. Im Gegensatz zu
Schneyer und Ginter, die Aufenthalt und Verheiratung auf das Jahr 1769 datierten34
, bestätigen neben dem Eheeintrag von 1767 alle bisher zitierten
Belege, daß Georg Saum seit der Zuwanderung aus St. Peter in Straßburg
gewohnt und der Münsterpfarrei angehört habe.

Mit dem Eintritt in die Zunft zur Steltz, in der sich die Goldschmiede,
Bildhauer, Maler, Glaser und Buchbinder vereinigten, schloß der eingebürgerte
Maler sein Aufnahmeverfahren ab: „1.7. Dec. 1767 — Catholischer Neuer
Leib Zünfftiger. Hr. Joh: Georg Saum Mahler Von St. Peter ohnweit FTeyburg
im Preißgau gebürtig stehet Vor, prod: Cancelley Schein Vom 26t Septbris 1767,
Bitt Ihne Vor ein Leib Zunfftigen auf und anzunehmen. Erkandt. willfahrt,
doch weilen das productum Von Löbl: Statt Stall noch nicht darauf befindlich,
daß Er solches in Zeit 24 Stunden ad protocollum liefern solle, dt 2 Lv 9 ß d
jur: eod: prod: d 18t Xbris 1767 das productum Von Löbl: Statt Stall dat.
d 26 7bris 176735".

Zahlreiche Eintrage in den Zunftakten erlauben es uns, den Lebensspuren
Georg Saums in Straßburg weiterzufolgen. So wird er bei der Meisterversammlung
der Maler und Bildhauer am 10. Januar 1769 verzeichnet. Im selben
Jahr fordert die Zunftkasse 2 11 „ane Auflaag pro Mich: et Weyhenachten" bei
ihm an. Der 16. Dezember 1769 brachte Georg Saum bei der Obermeisterwahl
das Amt des Ober- und Schaumeisters im „Corps der Mahler" für das Jahr
1770 ein36. Die ßerufsgenossen wählten ihn am 21. Dezember 1769 auch ins
Zunftgericht der „Steltz"37. „Pro 1772 1 fl Auflaag" zahlt er am 15. Dezember
1772 an seine Zunft ein. Und 1789 führen ihn die Protokolle unter den Voll-
zünftigen auf; bei den Meister Versammlungen am 14. Januar und 9. Februar
war er jedoch abwesend38.

31 Stadtarchiv Straßburg, Corporation de l'Echasse 7 — E Löbl: Corps der Mahler und Bildhauer
Protocollum von 1764 an, ohne Seitenzahlen.

32 Stadtarchiv Straßburg, V. C. G. — C 19 — VIr 285 Rapiarium 1762 1769, fol. 126 b.

33 Stadtarchiv Straßburg, M 31 StrLaurent ou Cathedrale, Mariages 1757 1785, S. 221.

34 Wie Anm. 13, S. 55 m. Fußnote 312, und wie Anm. 6, S. 162 m. Fußnote 273.

35 Stadtarchiv Straßburg, wie Anm. 29.
30 Wie Anm. 31.

37 Wie Anm. 29.

38 Wie Anm. 29 u. 31.

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