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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 180
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1972/0183
Alters- und Gesclileclitsbestimmung

Die Alters- und Gesclileclitsbestimmung nahmen wir morphologisch nach
Brothwell, Gerhardt, Krogman, Martin, Montagu und Salier vor57. Die von
Acsädi und Nemeskeri58 angegebene Formel zur Standardisierung der Gesclileclitsbestimmung
anhand von jeweils 5 Stufen der Ausprägung des Ge-
schlechtsdimorphismus bei 22 Einzelmerkmalen konnte wegen der geringen
Anzahl der noch feststellbaren Merkmale nicht angewandt werden. Auch
eine Berechnung des Geschlechtsdimorphismus mit der Diskriminanzanalyse
kam nicht in Frage, da keine anthropologische Vermessung möglich war59. Die

Abb. 7 Wirbelkörper mit deutlich erkennbarer radiärer
Struktur der facies terminalis eines 12 bis 18 Jahre alten
Mädchens (Grab 2). Transversaler Durchmesser: 25 mm.
Aufnahme: Martine Oberländer, Institut für Geschichte
der Medizin der Universität Freiburg i. Br.

Altersbestimmung konnte mit einer Ausnahme, in der ein Milchzahn aus den
Streufunden die Bestimmung eines 3 4jährigen Kindes ermöglichte, nur
nach Altersgruppen vorgenommen werden60. Die Verteilung von Alter und
Geschlecht der Toten ist in den Tabellen 1 2 dargestellt. Die Mortalitätsverteilung
zeigen Abb. 8—9.

Mortalitätskurven sind ein gutes Indiz für die Kulturstufe einer Bevölkerung
. Die Mortalitätsverteilung ist in alter Zeit kultur-, nicht medizinabhän-
gig und erst in jüngster Zeit unmittelbar von der wissenschaftlichen Medizin
beeinflußt worden. So vermag die „frühgeschichtliche" Mortalitätsverteilung
von Schallstadt auf rustikale und weitgehend archaische Lebensumstände hinzuweisen
: die meisten Toten starben als junge Erwachsene, wenige erreichten
ein matures Alter über 40 Jahre, kaum einer das Greisenalter. Ein primäres
Frauendefizit war nicht nachweisbar. Das Verhältnis von 14 Männern zu

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