Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 190
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1972/0193
n G. Fingerlin, Rheinheim Dangstetten. Ein Legionslager aus frührömischer Zeit am Hochrhein.
Archäol. Nachr. aus Baden 6 (1971) 11. G. Fingerlin, Tierfiguren aus römischen Brandgräbern
bei Schallstadt (Landkreis Freiburg). Archäol. Nachr. aus Baden 7 (1971) 21. Einzelne Brandgräber
waren bereits vorher bekannt, z. B. bei Bischoffingen, im Wihlbachtal bei Endingen (1926)
und in der Niederung westlich des Blankenbergs (J. Schneider). Die 4 Urnen, darunter eine Glasurne
, vom Wihlbachtal sind als Teil der Nekropole einer villa rustica aufzufassen. Sie standen
auf einer etwa 1 m langen Strecke nebeneinander in 1,30 m Tiefe. Die nicht näher rekonstruierbare
Auffindesituation erinnert an Schallstadt Grab 3 mit den Urnen 3/1, 3/2, 3/3 und 4, unter denen
sich ebenfalls eine Glasurne befand (3/2). Gutmann datierte die Funde in den Ausgang des 1.
oder die 1. Hälfte des 2. Jh. Die Lage im sumpfigen Gelände (an altem Wasserlauf?) entspricht
der Lage der Nekropolen von Bötzingen-Kaltenbrunnen und von Schallstadt. In der Nähe fand
Gutmann römische Hohlziegelstücke. Am Talausgang hatte Schumacher 1900 bereits eine villa
rustica entdeckt (am Hagelstein am Nordostfluß des Gallberges), Schauinsland 28 (1901). Offenbar
trägt das „Wihl"bachtal seinen Namen nach den beiden römischen villae. K. S. Gutmann,
Römische Brandbestattungen und villa rustica bei Endingen (am Kaiserstuhl). Bad. Fundber.
1926, 223. (Fundstelle: genau beim Höhepunkt 206,4 des Meßtischblattes). Bischof fingen: R. Nierhaus
, Bad. Fundber. 17 (1941—47) 320. In Abb. 1 ist die vermutliche Lage der Nekropolen der
bekannten villae eingezeichnet. Bisher liegen keine Funde vor. Vgl. Cicero, de leg. 2. 26 (67).

12 Persönliche Mitteilung von Gerhard Fingerlin, Josef Schneider und Stephan Unser.

13 Passio Thrudperti, geschrieben nach 901. Mone, Quellensammlung I 21. Krusch IV 352. Th. Mayer,
Beiträge zur Geschichte St. Thrudperts. Veröff. d. Oberrhein. Inst. f. gesch. Landeskunde,
Freiburg i. Br. 1937.

H E. Wahle, Die Vor und Frühgeschichte des unteren Neckarlandes, Heidelberg: Winter 1925, 66,
berichtet hierfür ein eindrucksvolles Beispiel. Auf der fruchtbaren Lößhöhe über Obergrombach
(Kraichgau) lag die römische villa rustica inmitten der Ackerflur. Das Nachbargewann trägt den
Namen „Im Remmerich", was wohl als „Römerreich" zu deuten ist. Das alemannische Dorf liegt
dagegen im tief eingeschnittenen Tal am fließenden Wasser. Noch heute fahren die Bauern alljährlich
am steilen Hang hinauf zur alten römischen Flur. H. Rott, Die römischen Ruinen von
Obergrombach in Baden, 1912.

15 G. Kraft, Die alemannische Frühbesiedlung der Gemarkung Mengen. Bad. Fundber. 13 (1937)
124. Georg Kraft beschrieb die Landschaft unserer Fundstelle mit den Worten (Vorgeschichtliche
Siedlungen im Breisgau, Bad. Fundber. 1 [1925—28] 352): „im Mittelpunkt unseres Gebiets liegt
die Mengener Brücke, sie ist zugleich die reichstbesiedelte Landschaft, das gelobte Land des
Ackerbaus zu allen Zeiten ..."

16 H. Dachs, Germanischer Uradel im frühbairischen Donaugau. Verh. Hist. V. Oberpfalz u. Regensburg
86 (1936) 179. Neudruck in: Zur Geschichte der Bayern, hg. v. K. Bosl. Wiss. Buchges.
Darmstadt 1965, 85. Bei 48 -ingen Orten um Kaiserstuhl und Tuniberg, entlang der Vorbergzone
der Freiburger Bucht und auf der Mengener Brücke (einschl. der Wüstungen, der ingenheim und

ingenhof Orte, ohne „Wendlingen") sind die 7 Orte der jeweils eng benachbarten B Gruppe
im Norden (Bahlingen, Bötzingen und Bottingen) und der M Gruppe im Süden (Mengen, Munzingen
, Merdingen und Mundenhof = inghof Ort) nicht als zufällig anzusehen. In und bei den
benachbarten Orten Mintrahhingas und Sigrihingun bei Regensburg schenkten im 8. Jh. Bischof
Sigirich von Regensburg (762—768), sein Bruder Alprich und der in der Quelle unmittelbar nach
dem Bischof genannte Sigipert Besitz an Niederaltaich („Haec vero est tradicio nobilium"). In
der Familie der adeligen Schenker dominieren noch die Namensbestandteile der Gründer Sigirich
und Muntrich. Vergleichbar sind selbstverständlich nur Ortsnamen mit einem merowingerzeit-
lichen Personennamen als Bestimmungswort. Ein ähnlicher Nachweis war bisher für den Breisgau
nicht möglich. Ein Merti (Martin) wird 837 genannt. Wartmann UB St. Gallen I 341. Er kann
jedoch nicht mit den Namengebern von Merdingen, Merzhausen oder Meersburg (1113 Merdes-
burch) in Zusammenhang gebracht werden. Mundenhof: in Muntinchova marca 864, Wartmann, UB
St. Gallen II 118.

17 Cambete: Tab. Peut. und Itin. Antonin. 757 Chambiz Wartmann, UB St. Gallen I nr. 21 (Groß-
Kembs). Kambiz 1086 MG SS 15, 1011 (Kleinkems). Vergleiche A. Holder: Alt-celtischer Sprachschatz
, Leipzig 1891.

18 Handeberiger marca 779, Cod. Lauresham. II 528 (Ambringen?), Antparinga 861, Wartmann UB
St. Gallen II 386 (Ambringen). Baldrathinga 840, Cod. Lauresham. II 548 (Ballrechten). Bihingen
772/73, Cod. Lauresham. III 65 nr. 2666 (Biengen). Kinzingen B. Schelb, Kinzingen Kirchhofen.
Alem. Jb. 1953, 163. Scrozzinca 807, Wartmann, UB St. Gallen I 186 (Bad Krozingen). Norsingen
1285, Krieger, Top. WB. Großh. Baden II 355. Ofmanningen 1139 Urk. GLA, Schoepflin, Hist.
Zaringo Bad. V 84 (Offnadingen).

19 Nach den ottonischen Fresken ursprüngliches Patrozinium St. Johannes der Täufer (Taufkirche?),
später St. Ulrich (und St. Martin?). W. Werth, Die Datierung der Wandmalereien der Glöckles-
hofkapelle in Bad Krozingen. Schau ins Land 89 (1971) 21.

20 888 in pago Prisihgowe in comitatu Wolfunes in loco qui Tuginga vocatur. Wartmann, UB St.
Gallen II 269. Von Tiengen aus erfolgt 1008 die Beschreibung des Wildbanns des Bischofs von
Basel (Cop. Anf. 14. Jh. MG Dipl. reg. et imp. germ. III 223).

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1972/0193