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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 253
(PDF, 35 MB)
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und Feierabendlandwirte sowie aufgrund von Znpachtungen, z.T. durch Ein-
märker, bis jetzt auf keiner der Gemarkungen in irgendeinem nennenswerten
Umfang. So werden z. B. die in den stadtnaheren Gemeinden Hochdorf, Hugstetten
und Buchheim bei Umstrukturierungen und Betriebseinstellungen
freigesetzten Landnutzungsllächen von noch weiterbestehenden, größeren
landwirtschaftlichen Betrieben am Ort oder von solchen in den benachbarten,
insgesamt noch stärker landwirtschaftlich orientierten Gemeinden (Holzhau-
sen mit 2 Aussiedlerhöfen, Neuershausen, Gottenheim) hinzugepachtet oder
gekauft. So ist z. B. das von Holzhauser Bauern auf Nachbargemarkungen
(vor allem Hochdorf, Buchheim, Vörstetten) bewirtschaftete Ausmärkerland
mit rund 200 ha recht erheblich, während es auf Holzhauser Gemarkung so gut
wie kein Einmärkerland gibt (nur 8 ha), umgekehrt werden jedoch z. B. in der
Gemarkung der mehr stadtorientierten Gemeinde Buchheim heute rund 50 ha
Landnutzungsfläche von Einmärkern aus den umliegenden Gemeinden Horhausen
, Neuershausen und Gottenheim bewirtschaftet; dagegen gibt es dort
kaum Ausmärker.

Die Bodennutzung im Ackerland ist noch immer im wesentlichen
ein Getreide-Hackfrucht-Anbau, wobei jedoch der Getreideanbau und
dabei vor allem der Anbau von Winterweizen und von der Schweinemast
und der Saatgutvermehrung dienendem Körnermais z. T. beträchtlich ausgeweitet
wurde. Dabei wurde der schon immer geringere Hackfruchtanbau
fast überall (mit Ausnahme von Holzhausen) stärker eingeschränkt. Der seit
dem 19. Jahrhundert bestehende und noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg
recht bedeutende Tabakanbau ein südlicher Ausläufer des mittelbadischen
Anbaugebietes , der früher als ein Charakteristikum der Marchgemeinden
Buchheim, Holzhausen, Hugstetten und Neuershausen gelten konnte, ging
etwa seit i960 vor allem infolge Auftretens von Blauschimmel und veränderter
Konkurrenzsituation stark zurück und umfaßte 1968 in allen 5 Gemeinden
zusammen noch rund 11 ha, d.h. nur noch XU bis 1/s der früheren
Anbaufläche (1933 zusammen 43 ha, i960 zusammen rd. 50 ha). Allein in
Holzhausen sind von ehemals über 70 tabakanbauenden Betrieben noch 8
übriggeblieben. Lokaler Weinbau hat bis auf kleinste Flächen bei den anderen
Dörfern (s. Landschaftsbild) nur in Neuershausen etwas mehr Bedeutung
gehabt (1930: 14 ha; 1938: 8 ha; 1968: 3 ha).

Bei den Veränderungen innerhalb des Viehbestandes in den einzelnen
Marchgemeinden fällt neben dem starken Rückgang des Pferde-
bestandes aufgrund der Motorisierung (in allen Marchgemeinden gibt es
jeweils nur noch wenige Pferde) vor allem der Rückgang der für Nebenerwerbs
- und Feierabendbetriebe mehrheitlich zu arbeitsintensiven Rindvieh-
wirtschaft in den stadtnahen Gemeinden Hochdorf, Hugstetten und Buchheim
auf, wobei sich in Hochdorf (mit Benzhausen) der Rinderbestand allein von
i960 bis 1968 um 50 °/o und danach nochmals erheblich verringerte, ein Zeichen
der in dieser Gemeinde am stärksten und bis heute fast gänzlich zurückgegangenen
hauptberuflich betriebenen Landwirtschaft. Dagegen ist die z. T.
auch von Nebenerwerbs- und Feierabendlandwirten noch durchzuführende
oder von einigen wenigen Haupterwerbsbetrieben intensivierte Schweinehaltung
innerhalb dieses Zeitraums sehr viel geringer zurückgegangen und
in Holzhausen auch dort im Gegensatz zur Rinderhaltung sogar angestiegen
.

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