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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0022
Rudolf IL

Rudolf war jetzt alleiniger Eigentümer der Küchlinsburg. Seine erste Frau, Katharina
Betschold aus Kenzingen, scheint früh gestorben zu sein. In zweiter Ehe
hatte er Beatrix, die Tochter des Heinrich von Rechberg zu Hohenrechberg auf
Schwarzenberg, geheiratet. Als Lehensmann des Klosters Andlau traf Rudolf am
17. August 1478 mit Zustimmung der Äbtissin eine Vereinbarung mit dem Ziel,
die Versorgung seiner Frau sicherzustellen. Für 1000 fl. ließ er ihr eine jährliche
Rente von 50 fl. aus dem halben Dorf Kiechlinsbergen und der halben Vogtei dort
zukommen64. Als in den Jahren 1478 und 1479 die Stadt Waldkirch eine Begehung
ihrer Allmende vornahm, war Junker Rudolf mit einigen Leuten dazu als
Zeuge erschienen65. Da Rudolf über hinreichende Geldmittel verfügen konnte,
und er bereits einen erheblichen Anteil an der Herrensteuer besaß, suchte er sich
auch in den Teilbesitz der 1321 von den Schwarzenbergern verpfändeten Talsteuer
zu setzen. Zunächst einmal gab er am 25. Oktober 1482 dem Ludwig von Rechberg
von Hohenrechberg und der Adelheid von Müllenheim 400 fl. Dafür erhielt
er als Zins 20 fl. aus deren Anteil an der Talsteuer66. Die Talsteuer war eine Abgabe
der Gemeinden Kollnau, Kohlenbach, Gutach, Riedern und Buchholz an ihren
Herrn auf Kastelberg. Weiter kaufte Rudolf am 27. Juni 1484 für 100 Goldgulden
von Margarethe von Müllenheim, der Schwester Adelheids, die mit Schwikart von
Schauenburg vermählt war, 5 fl., die aus deren Anteil an der Talsteuer flössen67.
Zu ihrem Seelenheil stifteten Rudolf und Beatrix 1487 für 400 fl. auf den St. Katharinenaltar
im St. Margarethenmünster eine Kaplanei. Die Zinsen in Höhe von
jährlich 20 fl. kamen sowohl aus Kapitalerträgnissen, wie aus Gütern. Darunter
waren 4 Saum Weingeld ab dem Widern und Zehnten zu Eichstetten. Rudolf hatte
also nur einen Teil des Eichstetter Besitzes mit seiner Schwägerin getauscht, wohl
nur soviel als hinreichte das Äquivalent abzurunden.

Rudolf Küchlin hatte in der Stadt Waldkirch zwei Häuser. Vom Ertrag des
Bromers Haus am Diebsturm flössen 5 ß in die Kaplaneistiftung. Das andere Haus
war ein Hinterhaus und lag zwischen Unserer Lieben Frauen Kapelle und der
Ringmauer. Hiervon hatte das St. Nikolaispital einen jährlichen Zins von 6 d zu
beanspruchen. Wahrscheinlich gehörte dieses Anwesen zum Heiratsgut von Rudolfs
Frau, Beatrix von Rechberg, denn 1561 war es im Besitze eines Rechberg-
Nachfolgers, des Hans Raphael von Reischach. Das Gebäude wurde 1964 abgebrochen
.

Bei der Kaplaneistiftung wurde ausbedungen: wenn „in kurz oder lang im Haus
genannt Küchlinsburg in der Oberstadt hier gelegen, eine Kapelle oder Altar gemacht
und geweiht würde", der Kaplan jede Woche dort eine der vier gestifteten
Messen lesen soll. Die Stifter behielten für sich und ihre Nachkommen die Besetzung
der Pfründe vor. Würden sie, was dann tatsächlich eintrat, ohne Kinder sterben
, so sollte der Herr von Schwarzenberg künftig den Kaplan zu bestellen ha-

«4 Wie Anm. 54.

65 GLA 65/688 fol. 84 ff.

C6 StAW Urk. Nr. 23.

" StAF Urkunden Waldkirch.

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