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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0023
ben68. Tatsächlich aber ging das Besetzungsrecht an die Nachfolger im Besitz der
Küchlinsburg über und wurde von diesen ausgeübt.

Rudolfs Jahre waren gezählt. Das genaue Todesjahr ist nicht bekannt. Es muß
vor 1494 liegen. Er wurde neben seiner ersten Frau vor dem St. Katharinenaltar
im St. Margarethenmünster beigesetzt. Auf dem Grabstein war das Küchlinsche
Wappen mit dem achtspeichigen Rad abgebildet89. Mit Rudolf war der letzte
Küchlin auf Küchlinsburg gestorben. Das Stift erhob zwei Fälle, einen „vom Lehen
im Dettenbach" und den anderen von Siegelau, jeweils 1 Pferd. Mit dem Lehen im
Dettenbach kann nur die Burg in der Oberstadt, am Eingang in das Dettenbachtal
gemeint sein. Offenbar sollte mit dem Wort „Lehen" zum Ausdruck gebracht werden
, daß nach Auffassung des Stifts aller Besitz von ihm herrührt. Wie sonst käme
ihm das Recht der Fallerhebung zu. Wir werden hierauf noch näher zu sprechen
kommen.

Hürnheim zum Tuttenstein

Wolf

Den Kirchenstuhl der Küchlin vor dem St. Katharinenaltar nahmen in Zukunft
Leute mit anderem Namen ein. Beatrix von Rechberg vermählte sich 1494 mit
Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein, einem württembergischen Ritter in kaiserlichen
Diensten. Uber ihn wissen wir aus der Zeit vor seiner Ehe nichts. Von Susann70
erfahren wir, daß Wolf 1504 württembergischer Marschall geworden war.
Bei Kaiser Maximilian stand er in hoher Gunst, durch die ihm 1515 die Pfandschaft
über die Stadt Kenzingen und die Herrschaft Kürnberg übertragen wurde.
Er nahm auch dort seinen Wohnsitz. Allerdings nicht auf der Kürnburg, die in
einem schlechten Bauzustand war, sondern er ließ sich in Kenzingen nieder. Nach
der Achterklärung über den Herzog Ulrich von Württemberg kam das Land unter
kaiserliche Verwaltung. Wolf stand darin an führender Stelle mit dem Titel „Der
Fürstlichen Durchlaucht Rat und Regent im Fürstentum Württemberg". Von
schweren Schicksalsschlägen blieb er nicht verschont. Am 5 Oktober 1517 starb in
Kenzingen seine Tochter Veronika. Mit Genehmigung des Rats ließ er an der Pfarrkirche
eine Seitenkapelle anbauen, als Grablege für seine Familie. Darin wurde als
erste Veronika beigesetzt. Ein prächtiger Grabstein, auf dem die Jungfrau betend
dargestellt ist, schmückt ihre Ruhestätte. Nach Kindler soll Veronika mit Johann
Georg von Bodman vermählt gewesen sein. Das kann nicht stimmen. In der Grabinschrift
wird ausdrücklich gesagt, Veronika sei in jungfräulichem Stande verstorben
. Möglicherweise war sie verlobt und starb vor der Hochzeit. Johann Georg
von Bodman heiratete am 19. April 1518 Anna Ehrentrud von Falkenstein. Fünf
Jahre nach der Tochter starb am 19. Dezember 1522 die Mutter Beatrix. Auch sie
fand ihr Grab in der Kapelle der St. Laurentiuskirche zu Kenzingen. Der kunstvolle
Stein zeigt sie als würdige Matrone mit dem Rosenkranz in der Rechten, le-

68 GLA 107/303.
89 GLA 64/39.

70 Sussann, Hermann; Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein, Zeitsdir. d. Ges. f. Behörd. d. Gesdiidits-,
Altertums und Volkskunde 17. Bd. S. 97 ff.

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