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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0037
Augustinermuseum aufbewahrten Brüstung dargestellt. Er lebte meist auf seinem
Schloß in Obersteinbrunn. Noch bevor er die offizielle Kaufurkunde der Küchlinsburg
in Händen hielt, verkaufte er sie mit allem Zubehör am 10. Dezember
1591 um den gleichen Preis, zu dem er sie erworben hatte, an seine Söhne Jacob
und Itel Jos, allerdings mit dem einen Unterschied, nicht zu den gleich umständlichen
Zahlungsbedingungen unter denen er den Handel mit dem Nippenburger
eingegangen war100.

Maria Jakobea, die zweite Frau von Jacob Sigmund, starb am 24. April 1599
und wurde in Obersteinbrunn beigesetzt. In der Nachricht von ihrem Ableben
klagt Jacob Sigmund dem Obristmeister und dem Rat der Stadt Freiburg über viel
Leid, das ihm in den letzten Jahren widerfahren sei. Gemeint waren wohl zahlreiche
Todesfälle in der Familie. Es starben seine Schwester Susanna 1586, die Tochter
Scholastika in Otmarsheim 1595 und im Jahre 1598 sein Sohn aus zweiter Ehe
und sein Bruder Hans Erhard. Mit Jacob Sigmund ging es rascher zu Ende, als er
ahnte. Durch einen Sturz kam er auf seinem Lehensgut in Lümschweiler (Elsaß)
am Heilig Abend 1599 ums Leben101.

Itel Jos von Reinach zu Steinbrunn d. Ä.

Wann und auf welche Weise Itel Jos seinen Bruder Jacob vom Miteigentum an
der Küchlinsburg ablöste, geht aus den Archivalien nicht hervor. Am 4. März 1597
entlieh der V. ö. Regimentsrat Itel Jos von Reinach vom Heiliggeistspital zu Freiburg
500 fl. zu 5 °/o verzinslich. Als Sicherheit bot er die 23 Mutt Roggen, welche
er jährlich vom Meierhof zu Heuweiler, genannt Schaffhauser Hof, zu beziehen
hatte102. Da hierbei von keiner Zustimmung seines Mitinhabers die Rede ist, kann
daraus mit einigem Vorbehalt geschlossen werden, daß er zu jener Zeit allein über
den Meierhof und die übrigen Küchlinsburger Besitzungen zu verfügen hatte. Zu
einem Vorbehalt berechtigen Reinachs nicht immer seriöse Geschäftspraktiken.
Einen weit deutlicheren Hinweis auf seinen Alleinbesitz liefert eine weitere Kreditaufnahme
. Am 20. Juli 1598 entlieh er von Katharina Reebstöckin in Ensis-
heim die Summe von 3422 fl. 3 xr. Dieser Betrag entspricht ungefähr der Hälfte
des Kaufpreises, den die beiden Brüder an ihren Vater zu zahlen hatten. Zum Pfand
für dieses zu 5 % verzinsliche Darlehen setzte Itel Jos den zur Küchlinsburg gehörenden
halben Zehent und alle Güter zu Jechtingen, sowie 15 Mutt Roggen, die er
von Weisweil zu beziehen hatte103. Als Regimentsrat in Ensisheim bemühte er sich
darum, bald nach Waldkirch übersiedeln zu können. Er hatte dort am 25. August
1599 von den Erben des Heinrich von Landegg für 600 fl. dieTammenmatte (später
Damenmatte genannt) gekauft104. Nachdem der seitherige Obervogt Hans Beat
Gras gen. Vay von seinem Amt zurückgetreten war, bot sich für Itel Jos Gelegen-

100 GLA 226/306.

101 Kindler III S. 446.

102 Rest, Josef; Die Urkunden des Heiliggeistspitals zu Freiburg im Breisgau III. Band, Freiburg 1927,
Urkunde Nr. 2874 S. 417.

108 GLA 226/521.
104 ZGO 36 S. 238.

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