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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0045
zingen im Augenblick nicht in der Lage waren. Der Veräußerung stellten sich allerlei
Schwierigkeiten in den Weg. Deren ungeachtet kam am 13. August 1682 auf
Schloß Winterbach der Verkauf der Küchlinsburger Güter an Propst, Dekan und
Kapitel des St. Margarethenstifts zustande. Die Kaufsumme betrug 5000 fl. Außer
dem bei der V. ö. Ritterschaft immatrikulierten Schloß Küchlinsburg, der Priesterpfründe
, dem Beholzungsrecht und dem Waldkircher und Siegelauer Besitz,
war von den einst umfangreichen Gütern nichts mehr übrig geblieben134. Der Kaufvertrag
wurde jedoch am 21. August von der Regierung mit der Begründung angefochten
, der Freiherr von Stotzingen würde der Regierung noch ziemlich viel Geld
schulden. Allem Anschein nach reagierte von Stotzingen nicht auf den Einspruch, so
daß die Regierung am 4. September wiederholt mit der Annullierung des Kaufvertrags
drohte. Drahtzieher an diesen Querelen waren offenbar die Hug'schen Erben.
Nachdem die bestehenden Unstimmigkeiten zwischen diesen und Franz Wilhelm
von Stotzingen bereinigt waren, ließ die Regierung am 17. Dezember 1685 vernehmen
, daß sie nunmehr gegen den besagten Verkauf keine Einwendungen zu erheben
habe. Jetzt nahm sich die Regierung statt des Verkäufers den Käufer aufs
Korn. Heckenschütze war der herrschaftliche Amtmann Balthasar Jakob Sulger,
dem es gar nicht gefallen wollte, daß das Stift es sich in dieser schweren Zeit leisten
konnte, Güter zu erwerben. Auch daß es dem tatkräftigen Propst Dr. Georg Alban
Mayer (1655/84) am 17. Dezember 1681 gelungen war, von der Regierung für
4000 fl. das Pfandrecht über drei Vogteien im Simonswäldertal anzukaufen, war
dem Amtmann ein arger Dorn im Auge135. Bei der Zehentverleihung in Elzach
soll er seinem gepreßten Herzen Luft gemacht und gesagt haben, „das Stift soll nur
brav kaufen, man werde schon sehen, wie man es wieder darum bringe "136. Doch
Sulger und viele seiner Nachfolger mußten vergebens warten, bis der Staat sich des
stiftischen Besitzes bemächtigte.

Des Pröpsten Schlößle

Vom ganzen Küchlinsburger Besitz interessierten nur noch die Einkünfte aus
den verbliebenen Gütern. Von der Burg ragten allein noch die kahlen Mauern über
den Wassergraben. Die neuen Besitzer rüsteten das Burgareal zu einem Obstgarten
her und erstellten darin ein kleines Gartenhaus, das dem Propst zur Erholung dienen
sollte. Was von jetzt an bis zur völligen Beseitigung der Schloßreste im Jahre
1846 geschah, drehte sich weniger um den Bodenbesitz als um die Verwendung des
Wassergrabens als Löschwasserteich. Mit der Zerstörung des Schlosses hörte auch
die Pflege und Erhaltung des Wassergrabens auf. Diesem wurde das Wasser aus
dem Dettenbach in einer Deichel zugeleitet. Der Abfluß geschah dann wieder in den
Dettenbach. Bereits 1687 zeigte man sich bei der Stadt Waldkirch besorgt darüber,
daß die Dämme undicht geworden waren und das Wasser auszulaufen begann137.
Die Meierei wurde nach wie vor bewirtschaftet. Der Stiftsschreiner Peter Zach
errichtete 1733 einen Neubau, der noch erhalten ist.

JS< GLA 26/13.

135 Erzbischöfl. Archiv. Freibg. Fasz. 298,
»• GLA 107/134.

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