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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0105
stat), lag zwischen den beiden sanktmärgischen Meierämtern, offenbar an der Einmündung
des Herrenbachs in den Wagensteigbach, dort also, wo sich jetz der
Metzgerbauernhof befindet. Demnach kann dieser als der alte „hof zu Waginstat"
gelten. Es ist die in dem ältesten Sanktmärger Berain von 1270/80 so genannte
„curia Wagenstaig", die zu dem noch nicht als Meieramt bezeichneten Schweigbrunnen
gehörte. Durch diesen inmitten liegenden Hof wurden die beiden Teile
von Freudenbach getrennt. Der genannte Berain kennt auf Wagensteiger Gemarkung
nur einen einzigen Meierhof, eben die „curia Wagenstaig". Je für sich werden
die Abgaben an das Kloster von den Lehen in Schweinbrunnen als des einen Teils
von Freudenbach verzeichnet, andererseits die im Meieramt Dietzenbach (Gemarkung
Büchenbach) und in Spirzen.

Was dem zur Grundherrschaft von St. Märgen gehörigen Wagensteigtal seine
besondere Bedeutung gab, war die Straße, die zum Turner bzw. zum Hohlen Graben
hinaufführte, Sie wird im Jahre 1310 „der neue Weg" genannt, was offenbar
auf einen Neuausbau, auch auf eine neue Trassierung, zu beziehen ist. Vom Jahre
1306, also aus derselben Zeit, liegt die erste Nachricht über den Zoll zu Falkensteig
vor, was beweist, daß dieser Weg damals, und gewiß schon viel früher, ebenfalls
seine besondere Wichtigkeit hatte3. Doch ist die Falkensteige nicht mit der
Höllentalschlucht zu verwechseln, die ja keine Steige vorstellt, sondern sie ist eine
Umgehung der kaum oder schwer passierbaren Schlucht auf der Seite der Burg
Falkenstein mit einem Zweig nach der Nessellache und Breitnau, mit dem andern
zur Kirche St. Oswald und zur Gemeinde von Steig.

Nachdem Villingen bereits 1326 habsburgisch geworden war, bekam der von
hier ausgehende Straßenzug über den Schwarzwald, der das Wagensteigtal herunterkam
, mit der Erwerbung der Stadt Freiburg für dieses Herrscherhaus höhere
Bedeutung. Es war die, von Freiburg her gesehen, später so genannte „alte Villinger
Landstraße". Im Jahr 1463 erwarb die Stadt Freiburg die Vogtei über das
Kloster St. Märgen sowie „das Tal Schweinbrunnen und das Tal Wagensteig"; die
Einwohner wurden grundherrlich Freiburger Untertanen. Da auch Zarten und im
Jahr 1496 Kirchzarten freiburgisch wurden, kontrollierte die Stadt einen erheblichen
Teil der Straßenverbindung über den Schwarzwald nach Villingen. Der im
Schloß zu Kirchzarten gesessene Freiburger Talvogt leitete die gesamte Verwaltung
. Ein dauerhaft benutzbarer Durchgang durch die Höllentalschlucht wurde im
18. Jahrhundert durch Österreich geschaffen. Er diente dem Verkehr aus dem
Breisgau nach den vorderösterreichischen Gebieten in Oberschwaben, Vorarlberg
und Tirol, vor allem auch der Postverbindung dorthin und zurück, und übertraf
schon aus diesem Grunde die Bedeutung der Villinger Straße bei weitem.

Als sanktmärgischer Meierhof und zum Seigut des Klosters gehörend war der
zwischen den Gebieten der beiden alten Meierämter gelegene „Hof zu Wagensteig",
späterer Metzgerbauernhaf, zinsfrei und vogtsteuerfrei, unterstand also nicht dem
Herrenvogt des Klosters, und nahm als ein „Freihof" auch in freiburgischer Zeit
noch eine besondere Stellung ein.

Die „curia Wagenstaig", Meierhof des Amtes Schweigbrunnen, finden wir, wie

3 Kreisbeschreibung Freiburg, Bd. I, 1965, S. 371.

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