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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 41
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0043
aufgeführt. Und selbst wenn diese Einteilung des Klosterbezirks in fünf Meier-
tümer am Ende des 12. Jahrhunderts noch nicht bestanden haben sollte, waren das
Biederbacher- und das Yachtal doch schon klösterlicher Besitz.5

Adelheit, die Schwester Konrads des Kreuzfahrers, war mit Walter von Eschenbach
auf Schnabelburg verheiratet.6 Beide stifteten, zusammen mit ihren Kindern
Walter IL, Berthold, Adelheid und Hedwig die Cisterzienser-Abtei Kappel am
Albis (Kt. Zürich). 1185 bestätigte Bischof Hermann von Konstanz (Hermann v.
Fridingen 1183-1189) anläßlich der Weihe der Klosterkirche diese Stiftung. Walter
hatte seinen Wohnsitz auf der Schnabelburg, einer starken Festung auf dem
steil abfallenden Schloßbühl in der Schnabellücke (868 m ü. M.), etwa 500 m südlich
der Albishochwacht. Die gut konservierten Fundamentreste zeigen eine mittelgroße
Burganlage. Das genaue Todesjahr Walters kennen wir nicht. Es liegt zwischen
1207 und dem 13. Juli 1216. Zeller-Werdmüller, dem diese Angaben entnommen
sind,7 war der Meinung, die Verschwägerung der Häuser Eschenbach und
Schwarzenberg sei unter dem Einfluß des Herzogs Berthold IV. von Zähringen
zustande gekommen. Dieser habe damit die verschiedenen Teile seines Gebietes
einander nahezubringen versucht. So bestechend schön diese Meinung für die
Freunde der städtegründenden Zähringer auch sein mag, sie entbehrt jeder Grundlage
. Das Gebiet des St. Margarethenklosters, aus dem sich die Schwarzenberger
ihre Herrschaft zusammengeklaubt hatten, war Reichsgut und unterstand nicht
den Herzögen von Zähringen.

Nach Walters I. Tod teilten seine beiden Söhne Walter II. und Berthold das
väterliche Erbe in der Weise, daß Walter den Stammsitz Eschenbach und Rußegg
und Berthold die Besitzungen der Schnabelburg erhielt. Der schwarzenbergische
Besitz blieb jedoch von der Teilung ausgeschlossen.8 Mit dieser Teilung entstand
eine Spaltung des Hauses Eschenbach in eine Linie Eschenbach zu Oberhofen und
eine von Schnabelburg. Auf diese Weise wurde Berthold zum Ahnherrn der späteren
Herren von Schwarzenberg. Doch starb er schon 1224 und hinterließ zwei
Söhne, Ulrich und Walter, die im weltlichen Stande blieben und die Erbfolge auf
Schnabelburg antraten. Auch sie nahmen eine Güterteilung vor und zwar in der
Weise, daß der ältere, Ulrich, auf der Schnabelburg wohnen blieb, während Walter
III. die Verwaltung des schwarzenbergischen Erbes antrat. Den ersten Hinweis
für das Auftreten der beiden Brüder im Breisgau gibt die Zeugenliste einer Urkunde
vom 18. Februar 1239, in welcher Graf Rudolf von Habsburg-Laufenburg
mit der Gräfin Adelheid von Freiburg eine Übereinkunft über die Ausstattung
ihrer verlobten Kinder trifft. In Gemeinschaft mit Burkhard und Rudolf von
Osenberg, Werner von Staufen, Dietrich von Keppenbach und anderen Herren aus
dem breisgauischen Adel werden Ulrich und Walter von Schnabelburg genannt.9
Mitbestimmend für die Zeugenschaft der beiden Schnabelburger waren nicht zuletzt
verwandschaftliche Beziehungen. Die Grafen Rudolf und Hartmann von
Habsburg nannten Walter in einer Urkunde vom 2. Januar 1243 ihren Onkel.10
Zeller-Werdmüller schließt aus diesem Vorgang, daß Walter mit der Besitznahme
seiner Güter im Breisgau den Namen eines Vogtes von Schwarzenberg
angenommen habe.11 Dem steht entgegen, daß in der fraglichen Urkunde „dominus
W de Snabelburc" zu lesen ist.12 Die Namensänderung erfolgte erst im folgenden

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