Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 77
(PDF, 57 MB)
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etwa in der Mitte durch eine von Mauer zu Mauer verlaufende Querstraße getrennt
sind. Dabei ergibt sich das bei Stadtanlagen des Mittelalters übliche Straßenkreuz.
In ihrer Trassenführung geht die Landstraße nach Südwesten um das alte Kirchendorf
herum, wobei sie gegen das Untertor rechtwinklig abgeknickt ist. Diesem Unter
- oder Niedertor entspricht auf der Gegenseite das ebenfalls mit einem Turm
überhöhte Obertor. In der Urkunde vom 6. Mai 1315 ist auch von einem mittleren
Tor die Rede.159 Dieses befand sich wohl an einem Ende der Querstraße und dort
eher in der Südostmauer als Zugang zur Mühle, zu deren Antrieb ein Mühlebach
von der Elz abgezweigt wurde, der unterhalb der Stadt wieder in diese einmündet.
Er bildet jedoch nicht wie in Waldkirch einen Teil des Stadtgrabens. Neben dem
Niedertor und an der Südostecke, in der Nähe des Oberen Tores, zeigt der Plan je
ein Rondell, während im Zug der Stadtmauer unweit der Kirche ein Rundturm zu
erkennen ist, dessen Fundamente und Untergeschoß noch erhalten sind. Das Reischachische
Schloß, unmittelbar neben dem Untertor, war erst kurz vor dem zweiten

Abbildung 13

Grundriß der Stadt Elzach um 1300

A = ältere Siedlung auf dem Elzfeld
B = Stadtanlage der Herren von Schwarzenberg

1 = Niedertor

2 = Obertor

3 = Mitteltor

4 = die Helle

Stadtbrand erbaut worden. Das alte Schloß stand, mit seiner Rückseite auf der
Stadtmauer aufsitzend, nahe der Kirche. Aber auch dieses wurde erst in späterer
Zeit und wahrscheinlich erst von den Rechbergern erbaut, als diese sich statt der
entlegenen und zugigen Schwarzenburg ein wohnlicheres Domizil suchten. Ein anderes
, im Plan markant herausgestelltes Gebäude sitzt ebenfalls mit einer Seite
auf der Stadtmauer auf und ragt in den Stadtgraben vor. Schwer zu sagen, ob der
Maler ein Haus oder einen Turm darstellen wollte. Jedenfalls aber war es ein
Adelssitz, denn der Edelknecht Conrad Dietrich zumWiger verkaufte am 26. März
1393 dem Markgrafen Hesse von Hachberg sein Haus zu Elzach in der Stadt am
Oberen Turm im Winkel, das man nennt die Helle, das er von Hans von Tiges-
heim, ebenfalls einem Edelknecht, gekauft hatte, um 130 Gulden.160

Weitere Schlüsse lassen sich aus dem Plan von 1583 auf den ursprünglichen Zustand
der Stadtanlage nicht ziehen. Dafür ist die Zeichnung zu ungenau. Sie hatte
allerdings auch nicht den Zweck von der Stadt Elzach eine möglichst genaue Darstellung
zu geben, sondern es handelte sich um den Wiederaufbauplan. Und was
diesen angeht erfüllte er voll seine Aufgabe. Es ging darum, der alten regellosen
Bebauung mit ihrem Durcheinander von Wohnungen, Werkstätten und Scheunen
aufzuräumen und mit ordnender Hand eine sinnvolle, zweckmäßige und gegen
Brandgefahr sichere Aufgliederung der Baublöcke herzustellen. Elzach war von

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