Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 103
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0109
zu schaffen. Ihr Ziel war die Errichtung eines neuen schwäbischen Herzogtums - der
Weg, den sie einschlugen, ihre Hausmachtpolitik.

Herrschaft und Stadt Laufenburg standen seit dem 12. Jahrhundert unter habs-
burgischer Oberhoheit. Im 13. Jahrhundert wurde die Vogtei über St. Trudpert,
angeblich eine Stiftung der Habsburger Ahnen erworben, ferner die Herrschaften
Hauenstein und Rheinfelden. Waldshut wurde im 13. Jahrhundert von den Habs-
burgern gegründet. Dieser Besitz und der im Elsaß waren der Ausgangspunkt für
die Erwerbung der Landeshoheit über viele zwischen beiden liegenden Besitzungen,
Städten, Klöstern und Herrschaften.

Im 13. Jahrhundert kamen Bräunlingen (1303), Villingen (1326) und Freiburg
sowie die Landgrafschaft im Breisgau, zu der die Landeshoheit über den Besitz
der breisgauischen Landstände mit den Klöstern Waldkirch und St. Märgen gehörte
, an Habsburg, im 14. Jahrhundert Waldkirch und die Herrschaften Kastelberg
und Schwarzenberg, die Herrschaft Kirnberg mit Kenzingen und - aus der
Hand der Hohenberger - die Stadt Schömberg unter habsburgische Oberhoheit. In
das 14. Jahrhundert fällt auch noch der Erwerb der Vogteien über die Klöster
Günterstal und Tennenbach. Die Landvogtei in der Ortenau war seit dem 16. Jahrhundert
österreichisch; sie gelangte zwar im 18. Jahrhundert für 70 Jahre an Baden
-Baden, fiel aber dann an Österreich zurück. An Niederadelsbesitz standen
schließlich die Herrschaften Schramberg und Falkenstein mit Steig, Breitnau, Hinterzarten
und Bernau unter österreichischer Landeshoheit. Das heißt aber, daß
Habsburg im ganzen südlichen Schwarzwald überhaupt nur noch fünf Nachbarn
hatte: Baden-Durlach, Württemberg, Fürstenberg, das Bistum Straßburg und reichsunmittelbares
Gebiet. Trotzdem wurde daraus keine wirkliche Herrschaft über den
südlichen Schwarzwald in dem Sinne, daß er die Verbindung zwischen Oberrhein
und Schwaben hergestellt hätte - die Ostabdachung, die Baar, blieb in Fürstenber-
gischer Hand, wenn es Habsburg auch gelungen war, Bräunlingen und Villingen im
14. Jahrhundert an die Herrschaft Österreich zu bringen. Aber ihr Besitz bedeutete
doch - außer der Beeinträchtigung der Fürstenberger, nicht mehr, als einen Vorposten
, der nicht zum Zuge kam.

Württemberg ist erst groß geworden beim Zusammenbruch des Reiches und zwar
dadurch, daß es aus seiner stauferfeindlichen Stellung wie aus seinem langen Gegensatz
zu Habsburg schließlich immer Nutzen zog. Das Haus Württemberg hat alle
Krisen überstanden - denken wir nur an die Vertreibung Herzog Ulrichs aus seinem
Lande. Aber schon die Voraussetzungen für eine folgerichtige territoriale Entwicklung
waren dadurch gegeben, daß der württembergische Hausbesitz eine starke
Geschlossenheit aufwies.

Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Neuenbürg mit Wildbad erworben, vermutlich
vom Reich; 1320 Dornstetten von den Grafen von Hohenberg zunächst als
Pfand, aber Württemberg zahlte die Pfandsumme sofort aus. 1323 erfolgte die Belehnung
durch den Bischof von Bamberg; Birkenfeld folgte 1322 - als nicht eingelöstes
Pfand der Markgrafen von Baden-Pforzheim. In den Besitz der Vogtei über
das Kloster Herrenalb kam Württemberg 1338 durch freie Vogtswahl des Klosters,
nachdem die Markgrafen ihre Befugnisse mehrere Male überschritten hatten. Hirsau
kam 1342 unter württembergischen Schirm, und von der Zeit an machten die Gra-

103


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0109