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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 109
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0115
Die Anfänge des Christentums und der
Pfarrorganisation im Breisgau1

Von Wolfgang Müller

Gewidmet Prof. K. S. Bader (Zürich)
zur Vollendung seines 70. Lebensjahres

Das Thema Anfänge des Christentums im Breisgau gehört in den Bereich der
kirchlichen Landesgeschichte, die man im deutschsprachigen Südwesten nicht allzu
kleinräumig ansetzen darf, um die jeweils bestimmende Situation wirklich in den
Griff bekommen zu können. Frägt man nach den Anfängen des Christentums im
B r e i s g a u, geht der Blick aber tatsächlich auf einen verhältnismäßig engen Raum,
einen Raum, der sich allerdings im älteren Verständnis nicht einfach mit der Freiburger
Bucht und dem Kaiserstuhl deckt, wie man vulgär heute gerne den Breisgau
umgriffen sieht, sondern auch das umfaßt, was man nach einer politischen Eigenentwicklung
als „Markgräflerland" bezeichnet. Der mittelalterliche Breisgau ging
von den Grenzen der Ortenau, die die Bleich bei Kenzingen und der unterste Lauf

1 Der folgende Text lag einem Vortrag zugrunde, der im Rahmen des Dies Universitatis der Universität
Freiburg am 7. 1. 1976 gehalten wurde. Zur Literatur vergleiche: Heinrich Büttner, Franken
und Alemannen in Breisgau und Ortenau ZGO 91/1939, 323 359; ders., Breisgau und Elsaß, Schauins
land 67/1941, 3 25; Heinrich Feurstein, Zur ältesten Missions- und Patrozinienkunde, ZGO
97/1949, 1 55; Freiburg im Breisgau, Stadtkreis und Landkreis I 1 (Freiburg 1965), darin be
sonders 171 179: Wolfgang Stülpnagel, Die Alemannenzeit, und 311 326: ders., Die Kirche
im Mittelalter, I 2 (1965) 916 ff.: ders., Über Kirche in Freiburg, 1034 1085, und E. Notheise n,
Die Vororte; II 1 (1972) und II 2 über die einzelnen Orte des Landkreises; Georg Kraft, Aus Ur
und Frühgeschichte des Breisgaues, in: Der Breisgau, Jahresband Oberrheinische Heimat 28/1941, 62 69;
August Lehmann, Die Entwicklung der Patronatsverhältnisse im Archidiakonat Breisgau, FDA
39/1911, 242-317; 40/1912, 1 66; 41/1913, 1 28; 44/1916, 77 182; Adolf Poinsignon, ödun
gen und Wüstungen im Breisgau, ZGO 41/1887, 322 368, 449 480; Hermann Stoll und Hein
rieh Büttner, Die Frühmittelalterliche Besiedlung des Breisgaus, Schauinsland 65/66, 1938/39, 122
bis 132; Wolfgang Stülpnagel, Der Breisgau im Hochmittelalter, ebd. 77/1959, 3 17; Thomas
L. Zotz, Der Breisgau und das alemannische Herzogtum, Zur Verfassungs- und Besitzgeschichte im 10.
und beginnenden 11. Jahrhundert, Sigmaringen 1974; Pfarrer Dr. Bernhard Schelb (f 1966) hat
eine umfangreiche Notizensammlung zur Pfarreigeschichte des Breisgaus hinterlassen; sie ist z. Zt. verwahrt
bei Pfarrer a. D. Dr. Adolf Futterer, Endingen, dem ich für die Einsichtnahme in dieses Material zu
herzlichem Dank verpflichtet bin. Es ist dekanatsweise in 23 Heften geordnet; jedes Dekanat bringt die
Pfarreien in alphabetischer Reihenfolge. Trotz der Benutzung der Stenographie (Gabelsberger) sind wich
tige Quellenhinweise zu entnehmen. In diesem Zusammenhang konnte ich auch einige Manuskripte Schelbs
einsehen, von denen eines über die untergegangenen Kirchen im Breisgau thematisch den hier behandelten
Fragen am nächsten kommt. Schelb ist rasch geneigt, aus zeitlich nicht fixierbaren Quellen Belege oder
Hinweise für mögliche Kirchplätze in die Frühzeit zu datieren oder auch bei der Konstatierung eines
Merkmals, das für eine Pfarrkirche sprechen könnte wie Friedhof oder Zehntrecht oder Ausstattung mit
liegenden Gütern u. ä. volle Pfarrechte zu postulieren. Man sollte aber die Möglichkeit sehr wohl ins Auge
fassen, daß Hofkirchen die einen oder anderen pfarrlichen Rechte erlangt haben können, ohne je im vollen
Sinne Pfarrei zu werden. (Abbkürzungen für Archive, Quellen und Zeitschriften am Schluß des Beitrages.)

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