Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 247
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0253
sor Ecker hatte bereits 1808 die Einrichtung eines „Gebährhauses" gefordert. Der
Antrag wurde jedoch zunächst abgelehnt. Erst 1829 war es soweit! Die neue Klinik
in der Albertstraße war vollendet. Wie jedes eben eingeweihte Haus, so wurde auch
hier von „einem der schönsten und zweckmässigsten Krankenhäuser Europas" gesprochen
. Im östlichen Teil des 2. Stockes befand sich die geburtshilfliche Abteilung
. „Der Gebärsaal lag sogar dicht an die chirurgischen Säle und Operationszimmer
grenzend, nur durch eine dünne Bretterwand und nicht einmal in ganzer Höhe
abgetrennt". Professor Beck gibt unter dem 17. 10. 1829 einen Bericht an die
„Wohllöbige Spitalexekution". Hier berichtet Beck, daß im alten Hospital (Sa-
pienz) die „Anstalt für geburtshilflichen Unterricht" auf zwei Zimmer beschränkt
gewesen sei, jetzt aber im neuen Krankenhaus vorhanden sind: „Ein Saal für ge-
burtshülfliche Übungen und den Geburtsakt selbst. An diesem befinden sich rechts
und links Zimmer für den Direktor und den Assistenten einerseits und andererseits
für schwangere Zahlende, die heimlich niederzukommen wünschen. Zwei Säle für
Schwangere, wovon jeder 6 Betten hat. Ein schöner Saal für gesunde, ein solcher
für kranke Wöchnerinnen, zwei Zimmer für die Hebammen, ein kleines Zimmer
für die Wärterin und eine kleine Küche zum Warmhalten der Getränke etc".27

Man konnte „30 bis 36 Individuen" unterbringen. Die Hebammenschule rechnete
mit 48 Hebammen pro Jahr, die in zwei Kursen unterrichtet wurden.

Nach dem Tode Ecker's im Jahre 1829 erhielt Ignaz Schwoerer28 zunächst provisorisch
, 1832 endgültig den Auftrag geburtshilfliche Vorlesungen zu halten. Unter
dem 27. 1. 1832 ist der „Curator der Universität Freiburg . . . vom Großherzoglichen
Ministerium des Inneren . . . beauftragt, den Herrn Professor Extraordinarius
Dr. Schwoerer die Anliegende über seine Ernennung zum Professor der Geburtshilfe
von Seiner königlichen Hoheit dem Großherzog gnädigst unterzeichnete
Signatur . . . auszuhändigen . . .".29 Am 22. 2. 1832 schreibt das akademische Konsistorium
„An das Hohe Ministerium des Inneren. Ehrerbietigster Bericht die Direktion
des geburtshilflichen Instituts betreffend. In einem Bericht . . . hat die
Medizinische Fakultät, gemäß einhellig gefassten Beschlusses darauf angetragen,
daß dem nunmehrigen Lehrer der Geburtshilfe Professor Extraordinarius Schwoerer
die Direktion des geburtshilflichen Instituts anvertraut werden möchte. Diese
Direktion führt seit dem Tode des Geheimen Hofrates Ecker provisorisch Hofrat
und Professor Ordinarius Beck, da nun dieser mit der Direktion des chirurgischen
Klinikums und mit anderen amtlichen Verrichtungen ungemein beschäftigt ist und
überhaupt Provisorien auf längere Zeit nicht zu empfehlen sind, so können wir umso
weniger Anstand nehmen, den Antrag der Fakultät zu dem unsrigen zu machen,
und . .. um . . . Genehmigung Ehrerbietigst zu bitten". Die Genehmigung wurde
erteilt.

Chirurgie und Geburtshilfe waren somit nicht nur räumlich, sondern auch personell
getrennt. Es darf daher 1832 als das Gründungsjahr des Freiburger Lehrstuhls
für Geburtshilfe angesehen werden. Schwoerer war erster Ordinarius. Von
seinem großangelegten Werk „Grundsätze der Geburtshilfe im ganzen Umfang"
ist nur der erste Band erschienen.

Mit Erlaß des Großherzoglichen Ministeriums des Inneren vom 30. 8. 1830 war
schon festgelegt worden, „daß in Zukunft und zwar von der nächsten Budget-

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