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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0024
Das erste Freiburger Sparkassenprojekt
von Heinrich Sautier (16. 10. 1803)

Fundort: Hundert Jahre
Öffentliche Sparkasse,
Faksimile, S. 62ff.

HeinrichSauf/er(10.4.1746
bis 31. 5 1810) trat 1761
dem Jesuitenorden bei und
übte in dessen Kollegien in
Pruntrut und Freiburg Lehrtätigkeiten
aus. Nach der
Aufhebung des Ordens im
Jahre 1773 lehrte er als Professor
der Poetik am Akademischen
Gymnasium in
Freiburg. 1800 und 1801
machte er eine Stiftung zur
Ausbildung bedürftiger
Jünglinge und Jungfrauen.
Dort wurden Jungen und
Mädchen vom 12. bis zum
25. Lebensjahr aufgenommen
, erhielten einen Unterricht
, der sich auf die Vermittlung
praktischer Fähigkeiten
ebenso richtete wie
auf die religiös-sittliche
Ausbildung.

Fundort: ADB, Bd. 30,
Berlin 1970, S. 422 23 mit
weiteren Literaturhinweisen
.
Über die Stiftung:
Schreiber, a.a.O.,
S.382ff., sowie
Joseph Ehrler, Die weltlichen
Ortstiftungen der
Stadt Freiburg, S. 63ff.

,,An die wohllöbliche Beurbarungs-Kommission.
Des Priesters Heinrich Sautier unterthäniger Vorschlag einer
bürgerlichen Volkskasse für den Spar- und Nothpfenning
armer Bürgerskinder und aller hiesiger Ehehalten mit der
Aussicht auf ein damit zu verbindendes Allgemeines Leihhaus
.

Wohllöbliche Kommission!

So schön und edel als gemeinnützig und acht patriotisch
war bisher das Unternehmen der bürgerlichen Beurbarung
von Freyburg. Von demselben reinsten Verlangen belebt,
etwas zum Besten seiner Vaterstadt beyzutragen, that der
Unterfertigte zuerst an sich die Frage, ob diese so billig gerühmte
Anstalt sich nicht mit einer anderen noch verbinden
ließe, welche sie zum höchsten Gipfel der Bürgerlichkeit
erheben und in den Augen der Menschenfreunde doppelt
empfehlungswürdig machen würde? Nach reifer Überlegung
, wie ihm däucht, waget er jetzt das Resultat seiner
darüber gefaßten Gedanken vorzutragen und der tiefern
Einsicht der wohllöbl. Kommission zur Entscheidung mit
schuldigster Ehrfurcht zu überlaßen.

Die löbl. Bürgerschaft bedarf jeder Zeit vieler und rechtschaffener
Ehehalten beydes Geschlechts. Nun hat der
Wohlstand einen nichtgeringen Einfluß auf die Geschaffenheit
und sämtliche Moralität der Menschen. Die Erfahrung
lehret genug, daß ein vermöglicher Dienstbothe eher treu
verbleibt, dieTugend weniger feil biethet und überhaupt eine
edlere Denkart häget, als, wie Horaz sie nennet, turpis ege-
stas, ein Mensch, der auf keinen Kreuzer von der Welt einen
Anspruch hat. Allein aber diese Menschenklasse ist es, die
selten durch eigene Ersparung so große Summen zusammenbringt
, daß sie von den öffentlichen Kassen oder sonst
von Partikulären gegen gerichtlich versicherte Hypotheken

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