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Arme mit Geld
Geschäftsstand £>je Bücher zeigen zunächst, daß die Freiburger Sparkasse einen
nachdem I.Jahr ausgesprochen guten Start hatte, denn schon am Ende des ersten
Geschäftsjahres zählte sie 224 Einleger. Ende 1832, am Ende des
sechsten Geschäftsjahres, waren es 475. Wenn man weiß, daß in
vielen vergleichbaren Städten die Geschäfte der Sparkassen we
sentlich langsamer wuchsen und das erste Hundert Sparer erst im
dritten Geschäftsjahr erreicht wurde, so kann man in Freiburg ge
radezu von einem Blitzstart sprechen.
Wer aber waren denn nun die Sparer, die solchermaßen zur
Kasse drängten? Ende 1832 zeigte sich folgendes Bild:
Konten Gesamtguthaben Durch
schnittl.
Guthaben
Anzahl
/o
fl.
%
fl.
Selbständige
10
2,1
997
2,2
99,7
Öffentl. Dienst
6
1,3
145
0,3
24,2
Unteroffiziere
6
1,3
327
0,7
54,5
Gesellen
25
5,3
1577
3,4
63,1
Lehrlinge
5
1,1
176
0,4
35,2
Häusliche Dienste
243
51,2
22315
48,6
91,8
Gastgewerbe
17
3,6
2191
4,8
128,8
Sonstige Dienste*
47
9,9
4924
10,7
104,8
Ohne Beruf, niedere
soziale Stellung * *
18
3,8
1042
2,3
57,9
Sonstige
98
20,4
12185
26,6
124,3
475
100,0
45879
100,0
96,6
* Dieser Kategorie werden alle Personen zugerechnet, die den Vermerk „in
Diensten" tragen, ohne daß man aus dem Dienstgeber die Natur der Arbeit klar
erkennen könnte.
Vorwiegend Mündelgelder.
Wer waren die Von den 475 Einlegern am Ende des Jahres 1832 entfallen also
Einleger? jqo/o auf pers0nen der Kategorien „Gesellen", „Lehrlinge",
„Häusliche Dienste", „Gastgewerbe" und „Sonstige Dienste". Sie
bringen insgesamt rd. 68% der Einlagen zusammen.
Diese Zahlen passen eigentlich trefflich in das Gründungskonzept
, wie es Sautier formuliert hatte: Dienstboten und ähnliche
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