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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0078
Freiburg in seinem
Umland

Behördensitz

Nur regionaler
Umschlagplatz

man das Gewerbe zum ganz überwiegenden Teil als konsumbezogen
charakterisieren, sind doch nicht weniger als 75% aller Selbständigen
dieser Sparte zuzuordnen. Als Freiburger Spezifikum
darf man wohl die relativ hohe Anzahl von Betrieben ansehen, die
mehr oder minder eng mit der Universität zusammenhängen. Daß
6 Messerschmiede sich als „Verfertiger chirurgischer Instrumente'4
spezialisiert haben, ist wohl kaum ein Zufall. Auch die ansehnliche
Größe der Gruppe „Druck und Papier" kann als eine Besonderheit
der Universitätsstadt angesehen werden.

In den dreißiger und vierziger Jahren des 19. Jahrunderts ist
Freiburg, damals mit rund 15000 Einwohnern eine „Mittelstadt",
ein städtisches Zentrum des Oberrhein- und Schwarzwaldgebietes
mit vielfältigen Funktionen. Da diese recht unterschiedliche Ausstrahlung
besitzen, ist es schwer, den räumlichen Wirkungsbereich
der Stadt auch nur einigermaßen exakt zu determinieren, aber man
wird wohl zumindest versuchen dürfen, eine Rangordnung und
Abgrenzung gegenüber anderen Städten festzulegen, um zu behaupten
, daß Freiburg unbestreitbar als zentraler Ort den südlichen
Teil des Großherzogtums Baden beherrscht. Daß die Ausstrahlung
der Stadt in diesem und jenem Bereich über die
Landesgrenzen hinausreichte, soll damit selbstverständlich nicht
bestritten werden. Diese Zentralitätsfunktion beruht einerseits auf
den Behörden und öffentlichen Einrichtungen, die in Freiburg
ihren Sitz haben.

Andererseits sind die ökonomischen Funktionen zu nennen, und
zwar zunächst die brennpunktartige Konzentration der Nachfrage.
Sie ergibt sich aus zwei Quellen, und zwar aus dem eigenen Bedarf
der Stadt selbst sowie aus ihrer Aufgabe als Umschlagplatz. Diese
bleibt Überwiegendenteils auf den regionalen Rahmen beschränkt,
sieht man von Ausnahmen, wie den Schwarzwälder Uhren, ab, die
über Freiburg in die ganze Welt gingen. Diese regionale Beschränkung
des Umschlagplatzes wird um so deutlicher, je mehr sich das
aufstrebende Mannheim zum überragenden Handelszentrum Badens
und des ganzen Oberrheingebietes entwickelt.

Als Produktionsschwerpunkt vereinigt die Stadt zwar ein breites
Spektrum gewerblicher Aktivitäten, beschränkt sich aber auch hier
weitgehend auf die eigenen Bedürfnisse und diejenigen des Umlandes
. Allerdings wäre es unzutreffend, wollte man dies als eine
gewisse Form räumlicher Arbeitsteilung zwischen der produzierenden
Stadt und dem konsumierenden Umland deuten, denn

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