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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0134
Mitgliederstruktur
der Kommission

Handwerker und Kaufleute

Andere Schichten
in der Führung
der Sparkasse

mission lassen sich epochenspezifische Unterschiede erkennen14:
In der Zeit von 1827 bis um 1840 bilden Handwerker mit insgesamt
58% aller Mitglieder dieses Zeitraums die größte Gruppe.
Ihnen folgen die Kaufleute mit 23%; dabei ist allerdings zu berücksichtigen
, daß sie wohl sicherlich weniger sozio-ökonomische Homogenität
aufweisen als die Handwerker, finden wir doch unter
ihnen Leute wie Franz von Paula Kapferer oder Christian Sautier,
die ohne Zweifel zu den Dynastien von Großkaufleuten gehören,
während andere „Handelsmänner" nicht genauer zu bestimmen,
vermutlich aber einer anderen Schicht zuzurechnen sind. Neben
Kaufleuten und Handwerkern, die zusammen 81% aller Kommissionsmitglieder
dieses Zeitraums stellen, gibt es noch 2 Juristen,
1 Offizier und 1 Fabrikanten und 1 „Stadtuhrrichter".

Diesem ersten Zeitraum, der Gründungsepoche, folgte eine
zweite Periode mit einer merklich anderen Zusammensetzung. Von
den vierziger bis in die siebziger Jahre dominieren nun klar die
Kaufleute mit 31% aller Mitglieder. Die Handwerker sind demgegenüber
gewaltig zurückgefallen und stellen nur noch 21%, also
nicht einmal mehr die halbe Quote der Gründungsepoche. Beide
Gruppen zusammen haben nur noch knapp die absolute Mehrheit.
Die Kaufleute bleiben übrigens ebenso heterogen wie zuvor, denn
unter ihnen finden wir alle wichtigen Namen des Großhandels und
der Privatbankgeschäfte: Kapferer, Mez, Sautier usw., „Handelsmänner
", die sicherlich nicht zwei Salzheringe über die Theke verkauft
haben. Daneben gibt es u. a. 1 Juristen, 2 Beamte, 2 Wirte
und 1 Brauer, also „Sonstige" in ähnlicher Zusammensetzung wie
im ersten Zeitraum. Der Wandel, den wir bei den Kommissionsvorsitzenden
festgestellt haben, manifestiert sich also auch hier:
Die Führung der Sparkasse geht an andere Schichten über. Den
Juristen auf dem Präsidentensessel entspricht die Bedeutungszunahme
der Kaufleute und der Rückgang der Handwerker. Die eindeutige
kleingewerblich-handwerkliche Prägung der Gründungsepoche
verwischt sich, und statt dessen treten Gruppen in den Vordergrund
, die man wohl in gewissem Maß als „kapitalistisch", als
Repräsentanten der Freiburger „Finanzwelt" bezeichnen darf,
wenn dieser Terminus nicht ein paar Nummern zu groß gewählt
ist. Dieser Wandel ergibt sich aus der Tatsache, daß die Sparkasse
zu einem wichtigen Faktor der Freiburger Kreditwirtschaft herangewachsen
ist. Mag man vielleicht auch ohne Überwindung einem
Großkaufmann und Bankier wie Franz von Paula Kapferer

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