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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0146
Farbbild rechts:
Blick über das Mittelschiff
des Freiburger Münsters
in das nördliche Seitenschiff
mit den von Freiburger
Zünften im 14. Jh. gestifteten

Glasfenstern.

Verwendung der Gewinne

Vom Theater
bis zur
Kehrichtabfuhr

die Kostenstrukturen sich so vollkommen gewandelt haben und
dieser Vergleich eigentlich nicht sinnvoll ist, weil z.B. die Gewinne
des 19. Jahrhunderts nicht im mindesten von Steuern beschnitten
wurden. Auch hier können wir nur wiederholen, daß es gar nicht
um direkte Vergleiche, sondern nur um näherungsweise Gegenüberstellungen
geht. Das alles aber sind sachliche Differenzen,
über die man sich zu Recht streiten kann. Die wirklichen Schwierigkeiten
kommen erst dann, wenn man unsere Zahlen nicht nur
kritisiert, sondern sie schlechthin für anstößig hält, weil sie ein
Tabu der Sparkassengeschichte berühren, die alte Antinomie zwischen
bestimmten Vorstellungen gesellschaftspolitischer Sendung
und historischer Realität. Wenn es nun aber schon passiert ist, daß
in plumpster Manier Zahlen aufgedeckt werden, über die man
schamhaft schweigen sollte, dann könnte man die Taktlosigkeit
auch noch ein Stück weitertreiben und fragen, was denn nun mit
diesen Gewinnen eigentlich geschah, die man je nach Gusto großartig
oder horrend nennen darf.

Grundsätzlich wissen wir es schon: Die Gewinne gingen an die
Beurbarungsgesellschaft. Das stimmt, aber man muß eine Einschränkungmachen
, weil die Sparkasse selbst einen gewissen Anteil
zurückbehielt, der restlos einem Reservefonds zur Sicherung
der Einlagen zugeführt wurde. Diese Rücklagen wurden Jahr für
Jahr aufgestockt. Mal mehr, mal weniger, ohne daß man feststellen
könnte, wovon die jährliche Rate in ihrer Höhe bestimmt wurde.
Was übrigblieb, wanderte tatsächlich in die Kasse der Beurbarungsgesellschaft
. Und was dann?

Um ehrlich zu sein: Ganz genau weiß man es nicht! Zumindest
nicht für den ganzen Zeitraum, den wir hier zu überblicken haben.
Über sieben Geschäftsjahre jedoch wissen wir bestens Bescheid:
Die „Nachweisung über die Verwendung der zur Beurbarungs-
kasse abgelieferten Sparkassen-Ueberschuessevom 1. Juli 1874 bis
dahin 18 81" 20 gibt Aufschluß über die Verwendung von insgesamt
290 853 Mk; sie wurden für die verschiedensten Zwecke ausgegeben
, deren Spektrum vom Theater bis zur Kehrichtabfuhr reicht.
Daneben gibt es noch einen zusätzlichen Dauerposten, die „Cloa-
kenentleerungseinrichtung", die in diesen Jahren insgesamt 23 588
Mk kostete. Im übrigen sind als besonders wichtige Bereiche hervorzuheben
: das Theater mit insgesamt 66278 Mk oder 23%,
Schulen mit 39335 Mk oder 14%, Kindergarten und Kinderbe-
wahranstalt mit 23 824 Mk oder 8%. Einen anständigen Batzen

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