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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0149
gab man für öffentliche Anlagen, Denkmäler, Brunnen und ähnliches
aus, nämlich 74236 Mk, mit 26% der Löwenanteil. Für den
Ausbau der Schloßbergstraße zweigte man 21614 Mk ab oder
7,5%; auch die Feuerwehr bekam etwas ab, nämlich 19770 Mk
oder 7%. Daneben gibt es noch viele kleine Posten, hier ein paar
tausend, dort ein paar hundert Mark, wie z. B. die „Vogelperspektive
von Freiburg" mit 1876 Mk, die „Liedertafel" mit 500 Mk
oder die „Herstellung der Soldatengräber" mit ebenfalls 500
Mark.

Die Gewinne der Sparkasse dienten also als Finanzierungsbeitrag
für eine Fülle kommunaler Aktivitäten, ohne daß man eine engere
Zweckbindung erkennen könnte. Vermutlich stopfte man mit
diesen Geldern wohl immer gerade die Löcher, die im Gemeindehaushalt
offenstanden. Darunter nehmen Infrastrukturaufwendungen
den größten Teil ein, Schulen und Kindergärten erreichen
zusammen 22%, Verkehrsbauten 7,9% und kulturelle Einrichtungen
bringen es auf 28%. Über eines wundert man sich immerhin
, daß nämlich die „mütterliche Volkskasse" kaum zur Finanzierung
von Sozialfürsorge herangezogen wurde, denn es gibt eigentlich
nur den Posten „Volksküche", den man mit seinen 2000
Mk diesem Bereich zurechnen könnte. Allerdings ist nicht zu übersehen
, daß andere Ausgaben doch vorwiegend den Unterschichten
zugute kamen, wie beispielsweise Kindergarten und Kinder-
bewahranstalt.

Unsere Analyse der Gewinnverwendung zeigt, daß die Sparkasse
zur Finanzierung von Aufgaben herangezogen wurde, die ausnahmslos
im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde lagen und ihren
Aktivitäten in all ihrer Breite zugute kamen, ohne daß man
Schwerpunkte erkennen könnte, die den Gründungszielen der
Sparkasse besonders nahestehen. Infolgedessen kann man feststellen
, daß die Sparkassengewinne in den siebziger und achtziger
Jahren des 19. Jahrhunderts im Bereich der gesamten Kommunalaufgaben
angewendet worden sind und somit zu einem Finanzierungsinstrument
von genereller Anwendbarkeit geworden sind.

Dies ist eine Erkenntnis, die nicht auf alle Sparkassen jener Zeit
schlechthin übertragen werden kann, erfüllten diese doch mit ihren
Gewinnen sehr unterschiedliche Finanzierungsfunktionen. Besonders
gerne stellte man sie in den Dienst des Kommunalkredits. Sie
hatten einerseits den Anleihebedarf der gewährleistenden Gemeinde
zu decken, übernahmen aber andererseits mit ihren Ge-

Eine allgemeine Finanzquelle

Gewinne dienten
Kommunalaufgaben

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