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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0155
VI. Die Stadt im Aufschwung

Das Geld von draußen

Zwischen 1860 und 1870 beginnt in Freiburg ein Wachstumsprozeß
, den wir bereits früher aus der Bevölkerungsentwicklung
abgelesen haben. Nahm die Einwohnerzahl von 1844 bis
1861 nur von rd. 15545 auf rd. 16960, also um etwa 9%, zu, so
stieg sie bis 1880 auf 36401, also gegenüber 1861 um rd. 115%.

Wir wissen schon, daß dieser Steilaufstieg nichts mit regionaler
Industrialisierung und dem Zustrom von Arbeitermassen zu tun
hatte, in den Zeiten der „Gründerjahre" um 1870 ebensowenig wie
später. Freiburg bekam keine Industrie, zumindest keine, die ins
Auge fiel. Wo sie tatsächlich einzog, da tat sie es „in unauffälliger,
zurückhaltender, man möchte fast sagen in verschwiegenerer
Form"1. Wenn rheinauf und rheinab Fabrikhallen und riesige
Schlote aufwuchsen, in Basel oder Ludwigshafen die Werke der
Großchemie aus dem Boden schössen und das Landschaftsbild beherrschten
, so hielt sich die Industrie von Freiburg fern, und da, wo
sie sich dennoch einschlich, blieb sie klein und bescheiden: „Sie
schmiegt sich da und dort ein, sie verkriecht sich in Wald und
Gotik."2

Einige Leute hätten es allerdings um 1900 herum gerne anders
gehabt und bemühten sich um die Ansiedlung von Industriebetrieben
. Die Stadt stellte Gelände bereit und betrieb auch
sogar regelrechte Werbung, letzten Endes freilich „recht lustlos
und wenig großzügig"3, so daß eigentlich nichts dabei herauskam.
Während des Ersten Weltkriegs und erst recht danach konnte Freiburg
ebenfalls keine Industrie anziehen. Frontnähe und später
Grenzlage wirkten abschreckend. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg
sollte sich dann einiges tun, aber auch dann nicht allzuviel.

Ob das jemals sehr bedauert wurde, ist wenig wahrscheinlich,
denn ehe Freiburg seinen ersten schüchternen und kurzatmigen

Abseits der Industrialisierung

Einige Förderungsversuche

Links: Wappen über

dem Nordtor der Sparkasse

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