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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0156
Anlauf zur Karriere einer Industriestadt unternahm, hatte sich
schon längst erwiesen, wo das Wachstumspotential der Stadt lag,
in „Wald und Gotik", in der reizvollen Atmosphäre einer behaglichen
Stadt, wo es sich leben ließ. Wie gut, das entdeckten immer
mehr Zuwanderer, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die
Bevölkerungszahlen der Stadt in die Höhe trieben und zur Ursache
dafür wurden, „daß das Wachstum Freiburgs seit 1871 beinah
ausschließlich auf Wanderungsgewinn beruht"4.

Was waren das für Leute, denen es in Freiburg so gut gefiel? Der
Professor Schulze Gaevernitz sagte es 1911 ganz genau5:
Alldeutsche Pensionopolis „Zunächst ist Freiburg ein Rentnerheim, die alldeutsche Pensio-

nopolis. Die Zahl der professionslosen, von Renten und Zinsen lebenden
Personen ist außer in Wiesbaden in keiner Stadt Deutschlands
so hoch wie bei uns."

Das war nicht nur ein persönlicher Eindruck, sondern eine
objektive, durch Zahlen belegte Tatsache. Sie zeigt sich z. B. in einer
Statistik der Erwerbstätigkeit in Freiburg:

Quelle: Schalk, Das Hand- Hauptberuflich Erwerbstätige 1882 1907

werk in Freiburg, S. 4.



1882

1895

1907



%

%

%

Land- und Forstwirtschaft,







Gärtnerei

4,8

3,8

3,0

Industrie und Baugewerbe

38,0

40,9

39,9

Handel und Verkehr

14,5

15,8

19,8

Häusliche Dienste,







wechselnde Lohnarbeit

3,4

2,6

1,6

Militär, Staats- und Kirchendienst
, freie Berufe

16,4

13,9

12,1

Berufslos

22,9

23,0

23,7



100,0

100,0

100,1

Gesatntzahlen der Erwerbstätigen

18147

28320

41146

Die Quote der \n diesen Zahlen zeigt sich, daß nur zwei Gruppen über 25 Jahre
„Berufslosen hinweg kontinuierlich zugenommen haben, am meisten „Handel

und Verkehr", daneben aber die „Berufslosen". Das sind nun
wieder großenteils die „Rentiers". Insgesamt zählten die Berufslosen
1882: 4156 Personen, 1895: 6525 Personen, 1907: 9772
Personen. Ihre Zunahme liegt weit über der Wachstums der
Erwerbstätigen. Rechnet man zu ihnen auch die Familienangehörigen
und im Haushalt lebenden Dienstboten, so ergibt sich 1895

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