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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0177
VIII. Der Erste Weltkrieg
und seine Folgen

Fliegerwetter

Als das deutsche Kaiserreich der französischen Republik am 3. Au- Freiburg wird Frontstadt
gust 1914 den Krieg erklärte, wurde Freiburg jählings zur Frontstadt
. Nur gute 60 km trennten sie in der Vogelfluglinie von der
feindlichen Grenze, und ein kurzer Vormarsch der Franzosen
mußte sie in die Reichweite der schweren Artillerie bringen. Für die
„Aeroplane" mit der blau-weiß-roten Kokarde war die Strecke
ohnehin nur ein Katzensprung. Den sollten sie denn auch im Krieg
ein paarmal machen, und die Flugabwehrgeschütze auf dem
Schloßberg konnten nicht verhindern, daß Freiburg mehrmals von
Bomben getroffen wurde1. Einmal erwischte es auch beinahe die
Sparkasse, und ihr Leiter hielt in der Kriegschronik fest2:
„14. März 1918

Gestern ein schöner Frühlingstag mit Sonnenschein, heller
Himmel, die Fliegerangst war groß... Wiederholt ist in der Kassenhalle
der Ausdruck gefallen: Fliegerwetter, wenn sie nur heute nicht
kommen! Kurz vor 4 Uhr mittags ertönte der erste Alarmschuß
vom Schloßberg. Sofort Anordnung getroffen: alles aufräumen...
alles Geld sofort in das Gewölbe, ebenso Kassenbücher, Rechnungen
. Kontenschränke geschlossen. Alles ging rasch. Anwesendes
Publikum in der Kassenhalle A: 60-70 Personen. In Keller
sowie die Beamten ... Der Verwalter schaute mehrmals, ob alles in Fast ein Bombentreffer
Ordnung. Ging dann von seinem Geschäftsraum in die Kassenhalle
. Vor dem Telefonkasten angekommen, ein mächtiger Schlag.
Das ganze Haus erzitterte. Die Kassenhalle und der Hofraum war
voller Staubwolken. Ziegelstücke und zerbrochene Fensterscheiben
fielen in Massen in den vorderen Hof... Im ersten
Augenblick meinte man, die Bombe wäre auf die Sparkasse selbst
gefallen. Sofort stellte sich heraus, daß sie auf das gegenüberliegende
Seitenschiff der Martinskirche gefallen war. Die Sparkasse
war nur durch davongeflogene Splitter beschädigt worden."

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