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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0185
IX. Die Sparkasse in Krieg,
Inflation und Wirtschaftskrise

Die Spareinlagen bleiben unantastbar

Als sich im Juli 1914 nach dem Attentat von Sarajewo die Kriegsgefahr
immer mehr verdichtete, begann in Deutschland und den
anderen Ländern, die in den drohenden Krieg hineingezogen
werden konnten, ein Ansturm auf die Kreditinstitute. Auch in der
Freiburger Sparkasse sah man in diesen Tagen lange Schlangen in
der Kassenhalle, und die Auszahlungen häuften sich zu gewaltigen
Summen. Am schlimmsten war es am 29. Juli, dem Tag nach
Österreichs Kriegserklärung an Serbien: in 1017 Posten wurden
fast 200000 Mk ausgezahlt. Vom 25. Juli bis zum 3. August verlor
die Sparkasse fast 1 Million:

Schaltersturm

bei Kriegsausbruch

Tag

Einzahlungen

Rückzahlungen

Uberschuß

der Einzahlungen (+)
oder Rückzahlungen (

)





Posten

Betrag
M

Posten

Betrag
M



Betrag
M

am

25. Juli

151

31191

269

65475



34284

am

27. Juli

133

44084

534

189089



145 005

am

28. Juli

142

49089

366

120969



71880

am

29. Juli

133

52453

411

121565



69112

am

30. Juli

173

71670

1017

199177



127507

am

31. Juli

100

37463

620

106685



69222

am

1. August

237

125046

700

103228

+

21818

am

3. August

173

89204

419

74263

+

14941





1242

500200

4336

980451



480251

Quelle: ASpk,
Rechenschaftsbericht
1914, S. 4.

Die Sparkasse schaffte es, diesen Ansturm ohne fremde Liquiditätshilfe
zu bewältigen. Erst auf dem Höhepunkt der Rückzahlungen
, am 30. Juli, zog sie sich hinter die Satzungsbestimmungen
zurück und zahlte für einige Tage nur noch 200 Mk je Guthaben

aus.

Obwohl man in Freiburg ja in Frankreichs Nachbarschaft beFarbbild
links:

Blick auf Freiburg mit

Friedrich- und Rotteck-Ring

181


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