Freiburger historische Bestände - digital

Die große Krise

Auch die Weltwirtschaftskrise änderte daran nichts Wesentliches.
Von 1930 an lassen die Rechenschaftsberichte erkennen, daß die
Sparkasse die Krise zu spüren bekam. War 1929 noch ein gutes
Jahr gewesen, so konnte man zwar 1930 noch berichten, daß die
Spareinlagen weiterstiegen; das übrige Geschäft aber ließ viel zu
wünschen übrig. Insbesondere die Lage des Grundstücksmarktes
machte es ratsam, „bei den Beleihungen mit großer Vorsicht zu
verfahren" 37.

Von der Katastrophe der Bankenkrise im Sommer 1931 blieb die
Sparkasse zwar nicht unberührt, aber sie scheint doch die Klippen
vermieden zu haben, an denen damals so viele Kreditinstitute
strandeten. Allerdings gab es auch in Freiburg in den Monaten Juli
und August einen Ansturm auf die Schalter, der alles übertraf, was
man bis dahin gesehen hatte:



Einzahlungen

Rückzahlungen

Monate

1931

1930

1931

1930

Postenzahl
Betrag
RM

Postenzahl
Betrag
RM

Postenzahl
Betrag
RM

Posten
zahl

Betrag
RM

Januar

11304

1823452,58

12081

1975993,43

6004

1214581,36

5337

1303660,92

Februar

8 860

1423 561,58

9047

1378454,59

6385

1186721,04

5687

935 724,29

März

9520

2045245,66

8 950

1458217,30

6531

1307609,30

4883

1267644,19

April

9030

1786267,21

" 8244

1758433,13

5881

1 137961,18

5304

1177409,05

Mai

8254

1445453,23

8791

1749603,02

7051

1090852,80

5481

1347318,

Juni

9013

1544813,40

8067

1381087,51

8 237

1946020,11

5 252

1060625,53

Juli

5 835

1 131349,43

6785

1790730,82

18009

1892928,98

5327

1356516,77

August

4150

888641,19

9211

1297604,—

12049

1857450,96

5985

1128955,

September

4974

866422,92 1

8426

1619403,29

7659

1493 521,44

5572

1490763,70

Oktober

7916

1255228,47

11571

1488555,06

8862

1803221,60

6086

1567949,32

November

5 056

974336,33

6744

1 192569,48

6360

1291254,32

4715

864903,88

Dezember

4672

817584,79

7673

1402435,83

7845

1 169672,65

6647

1179736,76



88584

16002356,79

105590

18493087,46

100873

17391795,74

66276

14681207,41

Bemerkenswerterweise sanken die Spareinlagen in diesen Jahren
der schwersten Depression kein einziges Mal absolut ab, nur in den
geringeren Wachstumsraten zeigt sich, daß Deutschland damals im
schlimmsten Konjunkturtief seiner Geschichte steckte. Die Erfah
rungen dieser Jahre von 1930 bis 1933 wiederholen sich ja zumindest
teilweise in unseren Tagen, die verstärkte Spartätigkeit in der
Depression. Freilich schaute es damals insofern ein wenig anders

Quelle: ASpk,
Rechenschaftsbericht
1931, S. 7.

Farbbild links:
In der Registratur
der Sparkasse

199