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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0213
zu stellen und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß die Lager und die
Verteilung der Pakete überwacht wurden..."

Der eine oder andere Leser, der sich jener Zeit erinnert und
dessen Familie des „CARE-Segens" teilhaftig wurde, mag sich vielleicht
gelegentlich gefragt haben, warum man die kostbaren Pakete
gerade bei den Sparkassen abholen durfte. Auch dem Autor ist es
so ergangen, und erst jetzt erfuhr er den Grund: die Zufallsentdek-
kung Torgersens im Trümmergewirr Freiburgs. Am Heiligen
Abend 1946 trafen in Freiburg nach langen Irrwegen die ersten
beiden Waggons mit CARE Paketen ein, und Torgersens größte
Sorge war es, sie noch im letzten Augenblick vor dem Fest den
Empfängern zuzustellen. Deshalb unterbrach das Radio um die
Stunde der Bescherung plötzlich die Weihnachtsplatte und der
Sprecher schaltete sich ein:

„Achtung! Achtung! Wir unterbrechen das Weihnachtsprogramm
wegen einer wichtigen Nachricht! Die erste Sendung mit
Liebesgaben aus Amerika ist heute abend in der Öffentlichen Sparkasse
Freiburg angekommen. Wir verlesen jetzt die Namen und
Adressen derjenigen, die sich an diesem Heiligen Abend über ein
Paket aus Amerika freuen können."

Was nun folgte ist wohl eine einmalige Szene in der Geschichte
der Freiburger Sparkasse:

„In der Zweigstelle war ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt.
Da stand er, ohne Putz, nur schön in sich; wir aber öffneten ein
CARE-Paket und streuten abenteuerliche Herrlichkeit von Dingen
aus, die sie seit vielen Jahren nicht mehr hatten bekommen können:
Kakao und Kaffee, Zucker, Sahnebüchsen, Konserven, Schokolade
, Zigaretten ... Der Zweigstellenleiter las selbst die Namen auf
den Gutscheinen vor, und seine Leute trugen die Pakete aus dem
Keller herauf und legten sie in die Arme, die sich ihnen entgegenstreckten
..."

Weihnachten 1946

Links: Verteilung von
CARE-Paketen durch
Sparkassenmitarbeiter in
der Notzeit nach 1945

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