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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1977/0215
Arbeitsplätze

Gelang es nach 1948 unvermutet rasch, die Sorge um Nahrung und Nahrung und Kleidung
Kleidung zu lösen und auch das Wohnungselend zu lindern, wobei
der Sparkasse sehr wichtige Aufgaben zufielen, so blieb die Frage
offen, wie sich die Erwerbsmöglichkeiten und die Beschäftigungslage
entwickelten. Die Bomben hatten rd, 3000 Arbeitsplätze ver
nichtet. 37 Industriebetriebe waren schwer getroffen oder vollkommen
zerstört. Besonders schlimm sah die Bilanz des
Einzelhandels aus: von insgesamt 1184 Läden waren 395 zerstört,
genau ein Drittel4. Wie gelang es dieser schwer angeschlagenen Zerstörte Arbeitsplätze
Wirtschaft, für die wachsende Bevölkerung Beschäftigung zu
bieten?

Zunächst folgende Zahlen zur Erwerbstätigkeit insgesamt: Quelle: Baumann, S. 84.

29. 10. 1946 13. 9. 1950

Bevölkerung, insgesamt 93075 109717

Erwerbstätige 37457 47976

% der Gesamtbevölkerung 40,2 43,8

Von den Erwerbstätigen sind beschäftigt in:

Land- und Forstwirtschaft 4,8% 2,9%

Industrie und Handwerk 33,5% 34,7%

Handel und Verkehr 25,2% 25,5%
öffentlicher Dienst und sonstige

Dienstleistungen 36,5% 36,9%

Die Erwerbstätigkeit insgesamt hat in den vier Jahren von 1946 Zunahme der
bis 1950 also sichtlich zugenommen, und zwar in absoluten Zahlen Erwerbstatigkeit
ebenso wie in der Relation zur Wohnbevölkerung. Dieses Anwachsen
ist wohl ausschließlich durch die Eingliederung der
Kriegsheimkehrer und der Heimatvertriebenen in das Erwerbsleben
zu erklären. Allerdings blieb die Erwerbsquote immer noch
unter dem Vorkriegsniveau, wo sie sich um die 45% bewegt hatte5.
Der Stand von 1950 kann jedoch offensichtlich schon als Normalniveau
angesehen werden, denn er war auch noch in den sechziger
Jahren unverändert. Damit erweist sich ein Element der Freiburger
Sozialstruktur über Kriege und Inflationen hinweg als überraschend
konstant, die ungewöhnlich hohe Zahl der Nichterwerbstätigen
. Freiburg blieb, was die Stadt schon für Schulze-
Gaevernitz gewesen war, eine „Pensionopolis".

Die Wiederherstellung und Neuschaffung von Erwerbsmög-

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