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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0146
I. Hagestal und Heimbach

Das Hagestal wird (wie nur wenige Orte) im Tennenbacher Güterbuch (1317
bis 1341) als Gasalium sive oppidulum bezeichnet. Nach dem Sprachgebrauch der
Zisterzienser (Tennenbach war ein Zisterzienserkloster) wird hierunter eine befestigte
Siedlung verstanden.1

In dem Beitrag „Hag(e)stal und Hexental" 2 konnte der Nachweis erbracht werden
, daß das Hag(e)stal des Tennenbacher Güterbuchs im heutigen Au im Hexental
zu suchen ist und daß das Hexental den Namen nicht von Hecken3, Hexen
oder Etzental herleitet, sondern auf das vorgenannte Hag(e)stal mit dem Hasgelhof
und dem Haxelbuck zurückgeht. Eine Vorform wurde vermutet in dem für die
erste Hälfte des 12. Jahrhunderts nachweisbaren (Heinricus de) Haccho. Diese
Ansicht kann nunmehr erhärtet werden. Wir kennen nämlich einen Hacco als
Zeugen in einer auf den 27. März 793 ausgestellten Urkunde des Klosters St. Gallen4
, in welcher Besitz u. a. im Wolfstal (damals Au) und in Ebringen verliehen
wurde. Die Sippe der Haccho dürfte also schon sehr früh mit unserer Gegend bekannt
gewesen sein.

Wir lesen im Lorcher Codex zu 769/7705 auch von einer Acchia (einer romani-
sierten Form von Hacchia), die mit einem Heimo verheiratet war. Hier haben wir
den Namen Heimo, der wahrscheinlich wortbildend war für das auf die Gemarkungen
Au und Wittnau sich erstreckende heutige Gewann Heimbach, in Verbindung
gebracht mit Hacchia = Hacchen und damit auch dem Hagstal als daraus
abgeleiteter Wortform einer späteren Zeit. Auch wenn die Eheleute Heimo -
Acchia als Schenker von Grundbesitz in Mannheim auftreten, liegt es durchaus im
Bereich des Möglichen, daß sie auch in Au Grundeigentum hatten. Jedenfalls übertragen
ein Heimo und seine Tochter Svanailt am 26. 12. 7866 u. a. ihren Besitz in
Merzhausen an das Kloster St. Gallen.

Mit den Eigennamen Haccho, Hacco und Acchia ist auch ein verstärkter Bezug
hergestellt zu der bisher bei Hartmann von Aue nur schwer erklärbaren Stelle in
einem seiner Kreuzlieder, wo er von sich sagt, der hacchen hän ich manegen tac
geloufen nach.7

An anderer8, demnächst im Druck erscheinenden Stelle, wurde ausführlicher
schon zur Frage Stellung genommen, ob die Behauptung in der „Amtlichen Kreisbeschreibung
"9

Eine weitere frühzeitig genannte Siedlung auf der Gemarkung Au dürfte Heimbach
gewesen sein. St. Gallen erhält hier durch König Ludwig im Jahre 817 einen
Hof. Der in der Aufzählung der Güter nächstgenannte Ort ist das nahe gelegene
Talhausen (Gemeinde Ebringen), so daß die Bezugnahme auf den heutigen Heimbachhof
auf der Auer Gemarkung nahe liegt.

wirklich auf das Gewann Heimbach der Gemarkung Au und Wittnau zutrifft.
Aus verschiedenen Gründen kam ich in jenem Beitrag mit anderen Forschern zum
Ergebnis, daß das 817 erwähnte Königsgut in Heimbach bei Emmendingen (heute
Ortsteil von Teningen) und nicht im Gewann Heimbach der Gemeinden Wittnau
und Au zu suchen ist. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, daß in den Günterstaler

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