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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0148
Die Wortentwicklung Wibtraba - Witracbo - Wibtera - Wütenacker - Weidacker
- Weiberacker stellt m. E. eine geschlossene Kette dar und spricht dafür, im
heutigen Gewann Weiheracker der Gemeinde Horben das bereits 790 erwähnte
Wibtraba gefunden zu haben. Die örtlichkeit hat nichts mit Freiburg-Wiehre zu
tun und liegt auch nicht in der Enge auf der heutigen Auer Gemarkung. Witrach
Wütteneck und Wittnau dürften auf den gleichen Wortstamm zurückgehen.

Witraba müßte von der altdeutschen Endung aha (= fließendes Gewässer, später
zu bacb fortentwickelt) her gesehen, ein sehr früh gegründeter Ausbauort und
nach der Wortbildung {aha älter als bacb) noch älter sein als der etwa auf gleicher
Höhe, aber weiter südlich gelegene, heute zu Wittnau und zur früher selbständigen
Gemeinde Biezighofen gehörende Ortsteil Reichenbach, für den Januar 773 im
Lorscher Codex bereits als Richinbach2* zusammen mit einer Mühle, unterm 27.
März 793 in einer St. Gallerurkunde als Rihinbah2* bezeichnet. In der Anmerkung
zum Beleg von 793 ist Reichenbach zwar auf einen gleichnamigen Ort im
Oberamt Spaichingen bezogen. Diese Ansicht kann jedoch nicht aufrecht erhalten
werden. In der genannten Urkunde ist nämlich nach Reichenbach ein angeblich unbekannter
Wald, genannt Wolfstal, und anschließend der nahe Ort Ebringen aufgeführt
. Das Wolfstal gehörte im 14. Jahrhundert zu Au26. Rihinbah muß also
das heutige Gewann Reichenbach im Ortsteil Biezighofen der Gemeinde Wittnau
sein. Möglicherweise ist das Wolfstal die heutige Wolfsgasse in Sölden: der alte
Fahrweg und (vor dem Bau der Landstraße 122) die einzige Wegverbindung von
Sölden nach St. Ulrich.27

III. Vom Reichenbach und Selzenbach

Friedrich Seyfarth, der 1914 in seinem Buch „Unser Freiburg und seine Umgebung
" auch das Hexental beschreibt, weiß über die beiden obigen Gewässer folgendes
zu berichten.28

Bewässert wird das Hexental vom Reichenbach, der am Nordabhang des Gerstenhalm
seinen Ursprung hat. Nur spärlich sind die Bächlein, welche ihm vom
Schönberg her auf der Westseite zufließen; der Boden ist hier aus Kalkstein, und
die Wälder fehlen beinahe ganz. Um so reichlicher senden die Wildungen der östlichen
Bergwand aus mehreren Seitentälchen ihre Wasser dem Reichenbach zu. Unter
diesen Zuflüssen ist der Selzenbach der wichtigste; er entspringt auf der Höhe
von Langackern und Horben, durchfließt das sog. Katzental mit der Fischzuchtanstalt
Selzenhof und vereinigt sich bei Au mit dem Reichenbach.

Auffallend ist der Lauf, den der Reichenbach beim Verlassen des Hexentals einschlägt
. Am Talausgang bei Merzhausen hat er das Bett der Dreisam auf die Entfernung
einer schwachen Wegstunde erreicht. Aber der mächtige Geröllhügel der
Dreisam schiebt sich hier hemmend dazwischen und bildet eine trennende, 20 m
hohe, flache Erhebung zwischen dem Bett der Dreisam und dem tiefliegenden Wiesengrunde
des Reichenbachs. Darum sucht sich derselbe westwärts gegen die Mooswaldebene
hin einen Ausfluß, umkreist zuerst in weitem Bogen den. Nord fuß des
Schönbergs bei Uffhausen und Wendlingen, wendet sich bei Wolfenweiler und

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