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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0150
große Grundstück Lgb. Nr. 137 der Gemarkung Horben im Gewann Morlegrund
unterhalb der Luisenhöhe bezeichnet. Bei der Ramser Allmend dürfte es sich demnach
um das an Ebersbach anschließende, in einem Plan über den Horber Berg von
178339 als Gemeinsames Öde bezeichnete Gelände handeln, das damals im Miteigentum
stand von Jakob Merker, Joseph Batt, Joseph Steyert zu Langackern,
Blasi Asal, Johann Georg Bath und Joseph Hös der jung. Heute ist dieser Besitz
aufgeteilt in sechs Grundstücke, nämlich die Lgb. Nr. 143 (Sumser, Au), 144 (Wiß-
ler Emil, Junghof), 145 (Buttenmüller Johann, Merkerhof), 146 (Riesterer Emil,
Marxenhof), 147 (Kury Franz, Burgethof) und 148 (Kenk Georg Erben, Bläsihof)
und mit Wald bestanden.

Die Ramser Allmende im Ebersbach40 auf der heutigen Horber Gemarkung, sowie
die Kalchmatte und das Gewann Finsterbach im heutigen Au lassen den Schluß
zu, daß der heutige Selzenbach ursprünglich und bis ins 14. Jahrhundert hinein
Ramsabacb hieß und diesen Namen bis zur Mündung in die Dreisam beibehielt.
Später wurde der Ramsabach in seinem Oberlauf einfach Bach genannt, ehe ihm
unter Beschränkung bis zur Einmündung in den Reichenbach oberhalb Au, vermutlich
im frühen 18. Jahrhundert, der Name Selzenbach zugeschrieben wurde.

Der Ramsabacb berührt das heutige Gewann Weiheracker auf Horbener Gemarkung
. Witraba und Ramsaha sind in der Wortbildung viel älter als Reichenbach
. Die Benennung des Mühlebaches in seinem Unterlauf in früher Zeit nicht
nach dem Reichenbach, sondern nach dem Ramsabacb, kann den Grund darin haben
, daß Witraba und Ramsaha schon vor Reichenbach bestanden. Möglicherweise
war die örtlichkeit Witraba in früher Zeit auch bedeutender als Reichenbach, so
daß deswegen der bei Witraba fließende Ramsaha dem ganzen Gewässer bis zu
seiner Mündung in die Dreisam den Namen gegeben hat.

IV. Vom Heiden

Am südlichen Ortsausgang des Dorfes gegen Wittnau zu ragt zwischen dem
Heimbach und der Enge der Heiden auf. Dort soll nach der „Amtlichen Kreisbeschreibung
" von 197241 ein Einzelhof, der Heidenhof, gestanden haben, welcher
1840 abgebrochen wurde. Von der ehemaligen Existenz eines solchen Hofes auf
Auer Gemarkung ist mir nichts bekannt. Möglicherweise liegt eine Verwechslung
mit dem auf Söldener Gemarkung belegenen gleichnamigen Hof vor, welcher in
den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts tatsächlich abgerissen wurde. Seine
wechselvolle Geschichte hat uns Dr. Franz Kern in seinem Buch über Sölden42 ausführlich
vorgestellt.

Der Auer Heiden erscheint m. W. erstmalig im Günterstaler Güterbuch von
1344. Dort wird er dreimal genannt. Davon lassen zwei Passagen aufhorchen.
Einmal: An den heidan 3 iuchert ackers ligent an Herrn Kozzen4* und: In der
engi vnder den beiden 3 iucbert44. Hier sind wir m. E. der Wortbedeutung in seinem
ursprünglichen Sinne am nächsten. Auf dem heutigen Heiden müssen Heiden
liegen, also Heidengräber, Grablegen der heidnischen Alemannen (oder Römer?)
vermutet werden. Möglicherweise sind diese während der bewegten Geschichte des

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