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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0153
Im Tennenbacher Güterbuch (1317-1341) sind unter Hagstal einmal die eich-
aldun™ und zweimal die eychalden™ genannt. Hier wird es sich um einen abgegangenen
Flurnamen im Bereich der Hasgelhöfe handeln. Daß es das heutige Gewann
Eichhalde auf Gemarkung Wittnau (südlich der Gewanne Sandbühl und
Vogelbach) sein könnte, ist nicht anzunehmen; die im Tennenbacher Güterbuch
vorkommenden weiteren Gewannamen sprechen nämlich eindeutig dagegen.

Im Günterstaler Berain (1344) werden aber unter Au einige Gewannamen aufgeführt
, die dort heute nicht mehr auffindbar sind. Hierzu zählen wolfans mat-
tun*1 sowie dv blvwel matte in der engl ... mit dem esel metteli*2 Die Wolfsmatten
gibt es auch heute noch, aber nicht in Au, sondern an der Gemarkungsgrenze
zwischen Wittnau und Sölden östlich der Landstraße. Das Eselmättle in der Enge
ist unter diesem Namen nicht mehr bekannt. Aber an die Enge schließt sich auf
Wittnauer Gemarkung das Gewann Walke mit der Ellmett an.63 Ellmett dürfte
das Eselmättle des 14. Jahrhunderts sein. Walken und Bleueln sind Begriffe bei der
Fasergewinnung. Wahrscheinlich wurde im Laufe der Zeit die Bleuelmatte zur
Walke. Die drei Gewannamen (Wolfsmatten, Eselmättle und Bleuelmatte) können
demnach in der ehemals selbständigen Gemeinde Biezighofen und (ein Teil der
Wolfsmatten) auch in Sölden gefunden werden. Die frühere Gemarkung Biezighofen
war folglich im 14. Jahrhundert noch wesentlich kleiner und dürfte damals
beschränkt gewesen sein auf den Kern des heutigen Ortsteils, denn im Tennenbacher
Güterbuch (1317-1341 )64 erscheint Biezighofen ohne Gewannamen. Bereits
1316 ist vom dorfe ze Bvzinkoven^ die Rede.

Wenn man noch bedenkt, daß das unter Au aufgeführte Wolfstal vielleicht in
Sölden als Wolfsgasse fortlebt, so bleibt festzuhalten, daß Au früher eine sehr
große Ausdehnung gehabt haben muß, insbesondere schob es sich auf der Schauinslandseite
östlich vom Ortsteil Biezighofen bis nach Sölden vor.

VII. Zusammenfassung

Zusammenfassend kann ausgesagt werden:

Im 14. Jahrhundert gehörten zu Au auch Teile der heutigen Gemarkungen Horben
, Wittnau und Sölden.

Der Horbener Anteil war im wesentlichen der Bereich des jetzigen Burgeten-,
Marxen- und Reeslihofs sowie das Gewann Ebersbach. Die ehedem selbständige
Gemeinde Biezighofen (heute in Wittnau aufgegangen) dürfte damals nur den
Kern des heutigen Ortsteils umfaßt haben. Auch die Gemarkung Sölden reichte,
jedenfalls auf der Schauinslandseite, nicht weit nach Osten. Das schon im 8. Jahrhundert
erwähnte Witrach kann mit großer Sicherheit im heutigen Horben, Gewann
Weiheracker, vermutet werden. Der Mühlebach mit Zufluß Selzenbach hieß
um die Jahrtausendwende Ramesaha und im 14. Jahrhundert Ramsabach. Auf dem
Heiden der Gemarkung Wittnau und Au könnten heidnische Gräber gelegen sein.
Das Ende des 8. Jahrhunderts urkundlich belegte, von der Forschung aber bis jetzt
nicht lokalisierte Wolfstal ist im 14. Jahrhundert für Au nachweisbar. Es kann mit

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