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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0157
Aus dem Briefwechsel Heinrich Schreibers

mit Jacob Burckhardt

Von Helmut Bender

In der Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertum ist 1924 erstmals der von
Gustav Münzel herausgegebene „Briefwechsel Jacob Burckhardt's mit dem Freiburger
Historiker Heinrich Schreiber" erschienen.1 Das Kuriosum dieses Briefwechsels
dürfte vor allem darin zu suchen sein, daß nicht Burckhardt - der international
berühmte Kultur- und Kunsthistoriker2, sondern unser Freiburger Historiker
Schreiber3 hier der Gebende gewesen ist. Beide haben sie zeit ihres Lebens
eine umfängliche Korrespondenz geführt, wobei von vornherein einzuräumen ist,
daß die Briefe Burckhardts die bekannteren, ja daß sie geradezu selbst zu Literatur
geworden sind.4 Es liegt nun freilich in der Natur der Dinge, daß Schreiber,
der um 25 Jahre Ältere, dem jungen Burckhardt Vorbild und Anreger sein mußte.
Dazu Münzel in seinem Vorwort5: „So hat auch im Leben Jacob Burckhardts die
Begegnung mit einem Manne auf die endgültige Richtung seines geistigen Wesens
einen tief bestimmenden Einfluß ausgeübt. Dieser Mann ist der Freiburger Gelehrte
Heinrich Schreiber . . . dem er wissenschaftlich und menschlich nahe trat, ein
Verhältnis, das bis zu dem Tode Schreibers bestehen blieb . . . Aus diesen Briefen
erhellt mit aller Deutlichkeit wie bedeutungsvoll die Person und Tätigkeit Schreibers
auf Burckhardt eingewirkt haben."

Münzel stellt dem Briefwechsel eine 15seitige Würdigung der Person und der
wissenschaftlich-schriftstellerischen Leistungen Schreibers voran. Uber Burckhardts
Vita und Werk brauchte er als dem Bekannteren - und zumal in der einschlägigen
Basler Zeitschrift - nicht viel sagen. Aus dieser Einleitung möchten wir
hier lediglich einige kurze, doch auch für uns aufschlußreiche Passagen wiedergeben
: „Seine reiche schriftstellerische Tätigkeit brachte Schreiber in näheren Verkehr
mit einer ganzen Reihe bedeutender Männer, und es ist charakteristisch für
Schreiber wie für seine Zeit, wie der rege geistige Austausch auch über die Grenzen
des Reiches [damaliger Deutscher Bund] hinausgeht ... So finden wir Schreiber im
Briefwechsel mit den Dichtern und großen Forschern deutschen Altertums, den
Brüdern Grimm, Uhland ... Rücken und Laßberg . . . Und ebenso gehen die Fäden
nach der Schweiz hinüber . .. ein freundschaftliches Verhältnis zu Hottinger,
David Heß, den beiden Usteri . . . und namentlich zu Zschokke bestand . . . Wie
bekannt sein Name und seine Arbeiten dort waren, wird dadurch bezeugt, daß ihn
der Verein für vaterländische Altertümer zu Zürich 1837 und die historische Gesellschaft
zu Basel 1838 zu ihrem Mitglied ernannten. Die Beziehung zu dem in
Basel eingebürgerten Wackernagel6 war es auch, die die Bekanntschaft Schreibers
mit . . . Burckhardt vermittelte ... Im Jahre 1835 begann diese Verbindung . . .

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