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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0162
Am 9. Dezember desselben Jahres hören wir von Burckhardt: Ihre Bemerkungen
über meine Dissertationen sind mir von großem Werte. Burckhardt hatte am
19. Mai 1843 mit seiner Arbeit „Quaestiones, Caroli Martelli historiam illustran-
tes" in Basel promoviert.

Der nächste erhaltene Brief datiert vom 1. Mai 1845 aus Basel, es heißt darin
u. a.: Meinen allerherzlichsten Dank für die schöne Metropolitanmedaille mit dem
geliebten Wunderbaue Alamanniens! [Es handelt sich um die anläßlich der Errichtung
des Freiburger Erzbistums geprägte Gedenkmünze mit einer Wiedergabe des
Münsters.] und für die merkwürdige Broschüre über die Salpeterer vom Jahre
1834! [Schreibers „Geschichte der Salpeterer auf dem süd-östlichen Schwarzwalde
. . ."] Es folgt nach mehr poetischen Anregungen eine Art Glückwunsch zu Ihrem
Übertritt zur deutsch-katholischen Kirche! - Wir - Ihre hiesigen Freunde -
wissen ja, daß Ihnen nur Widerwärtigkeiten aus diesem Schritte erwachsen können
und daß Sie denselben frei und ohne äußere Rücksichten getan haben!9

Schreiber an Burckhardt, Freiburg, d. 9. Dezember 1852: Ich muß Ihnen, lieber
Freund! nochmals herzlichst danken für die freudige Überraschung, welche Sie
mir letzten Sonntag bereiteten. Burckhardt übergab mir [heißt es kommentierend
in der Schreiberschen Kopie seines Briefes] an diesem wunderschönen Tage, so daß
man den Kaffee im Freien nahm, sein mir gewidmetes historisches Werk: ,Die Zeit
Constantins des Großen7, Basel 1853. In diesem Brief spricht sich Schreiber auch
für ein Bleiben Burckhardts in Basel aus. Man hatte seine dortige Tätigkeit von
einer Mitarbeit am Basler Realgymnasium abhängig machen wollen: Basel hat
ohne Zweifel eine große Zukunft vor sich . . . Darum, mein Herzensfreund! möchte
ich Ihnen raten: Treten Sie der Zukunft Basels in keiner Beziehung feindlich entgegen
; gehen Sie deren Gestaltung auch nicht teilnahmslos oder mißstimmt aus
dem Wege. - Man hat Sie bei der Rückkehr in Ihre Vaterstadt wohlwollend aufgenommen
, achtet Ihr ausgebreitetes und gediegenes Wissen; Ihre Vorträge erfreuen
sich allgemeinen Beifalles. . . Schreiber ist als derÄltere zurecht davon überzeugt,
daß ein Mann von Burckhardtschem Format nicht nur im speziellen der Forschung,
sondern auch in die Breite zu wirken habe: Ich, meines Teiles, halte es nicht dafür,
insofern mit den realen zugleich die idealen . . . Interessen gewahrt werden . . .

In Beantwortung der Schreiberschen Ermahnungen und Sichtweisen Burckhardts
Antwort vom 18. Dezember 1852: Wie sehr hat mich Ihre Zusendung beschämt und
überrascht . . . Ihre pia vota in Betreff meiner Laufbahn haben für mich etwas
Schmerzliches, da ich nicht bloß die vortreffliche Absicht, sondern auch das Richtige
und Treffende fast durchgängig anerkennen muß; gleichwohl demselben nicht
nachleben kann. Glauben Sie mir, ich muß durchaus für einige Zeit zum Tempel
hinaus! Burckhardt begab sich 1855-1858 auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte
an der neugegründeten Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich; 1858
kehrt er jedoch als ordentlicher Professor für Geschichte wieder in seine Heimatstadt
zurück.

Aus einem Brief vom 1. August 1860 erfahren wir dann von Burckhardts neuen
Arbeiten: Der Titel wird lauten: Die Cultur der Renaissance in Italien. - Sobald
der Druck fertig sein wird, werde ich Ihnen ein Exemplar zusenden. Mein lieber
alter Freund wird vielleicht über den Dilettantismus der Arbeit mit einigem Lä-

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