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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0165
Buchbesprechungen

Heimbach 759 - 1500 - 1777 - 1977. Gedanken und Anregungen aus der Geschichte des
Dorfes, der Kirchen und der Orgeln. Herausgegeben vom Katholischen Pfarramt
Heimbach. Verlag Schnell und Steiner, München-Zürich 1978. 100 Seiten, 36 z. T.
farbige Abbildungen.

Das Katholische Pfarramt Heimbach hat den Abschluß der Renovierungsarbeiten an
der Pfarrkirche St. Gallus, die vor 200 Jahren ihre barocke Gestalt und Ausstattung erhalten
hat, zum Anlaß genommen, eine Reihe von Beiträgen zur Geschichte Heimbachs als
Festschrift herauszugeben.

Eingeleitet wird der gelungene, mit zahlreichen Abbildungen ausgestattete Band von
P. Donatus M. Leicher OP, der die Entstehungsgeschichte und die Sinnbezüge des von ihm
geschaffenen Heimbacher Mahnmals für den Frieden erläutert (S. 6-10). Nach einem
knapp-prägnanten Überblick über Heimbachs geschichtliche Entwicklung (Festvortrag zur
1200'-Jahr-Feier 1959) aus der Feder des verstorbenen Freiburger Archivars Martin Well-
mer (S. 11-12) gibt S. Frhr. v. Elverfeldt-Ulm in seinem Beitrag über „Max de Ring und
das Heimbacher Schloß" (S. 13 16) einen Lebensabriß dieses begabten Zeichners, Archäologen
und Historikers, der in die Familie v. Ulm eingeheiratet hatte und von 1825 1835
auf Schloß Heimbach lebte. Von hier aus erarbeitete er sich sein zweibändiges Werk über
die Burgen des Großherzogtums Baden, das 1829 erschien.

Mit der Innenausstattung der Pfarrkirche beschäftigen sich die Beiträge von Bernd
Sulzmann, der die Geschichte der Orgeln und der Orgelbauer an St. Gallus aus den nach
1700 einsetzenden Archivalien erarbeitet hat (S. 29-36), und von Hermann Brommer
über die 1777 geschaffenen Heimbacher Altargemälde des aus Tirol gebürtigen Johann
Pfunner, der seit 1749 in Freiburg ansässig war und der zahlreiche Kirchen im Breisgau
und im Elsaß, in der Ortenau und im Schwarzwald mit Altarblättern und Deckengemälden
ausgestattet hat ('S. 21-28).

Als Beitrag zur Wirkungsgeschichte der Reichskleinodien verdient die Untersuchung
von Joseph Göppert über das „Heimbacher Kreuzbild", das 1858 durch Schenkung aus
dem Besitz der Familie v. Ulm an die Kirche in Heimbach gelangte, besondere Beachtung
(S. 37-57). Das Bild zeigt den Gekreuzigten mit geöffneter, in der Leinwand durchstochener
Seitenwunde und daneben die Abbildung der heiligen Lanze, die bekanntlich von
1424 1796 zusammen mit den übrigen Reichskleinödien in Nürnberg verwahrt wurde.
Eine bei der Restaurierung des Bildes freigelegte Inschrift erhellt weitgehend seine Vorgeschichte
. Vorbesitzer war Hans Wilhelm v. Gollen, kaiserlicher Rat und Gesandter bei
den Friedensverhandlungen in Münster, 1647 wegen seiner Verdienste um den Kaiser
geadelt (die Familie Göll stammte aus dem Elsaß), seit 1652 Herr zu Heimbach. Gollen
hat das wohl von ihm in Auftrag gegebene Bild, wie die Inschrift überliefert, bei seinem
Aufenthalt in Nürnberg 1650 (Friedensfeier zum Abschluß der Verhandlungen) mit eigener
Hand mit der heiligen Lanze durchstochen. Zusammen mit dem Bild eines Crucifixus
in der Pfarrkirche St. Nepomuk in Meidling (Wien), das ganz eindeutig von der Hand
desselben unbekannten Malers stammt und nur wenige Monate später, Ende 1650, mit der

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