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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0012
Flußübergang zwischen Basel und Straßburg sofort auch eine erhebliche strategische
Bedeutung, was sich schon 1298 zeigte, als König Adolf von Nassau es für
militärische Maßnahmen ausnutzte.28 Es war daher selbstverständlich, daß der Zugang
zur Brücke im Westen und mehr noch deren Endpunkt unterhalb des Breisachberges
geschützt werden mußten. So wird also das Rheintor ebenfalls in der
zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet worden sein. Es wäre wertlos gewesen
, wenn nicht die übrigen bereits genannten Stadtteile unmittelbar unterhalb des
Berges in diese Befestigungen einbezogen worden wären. Infolgedessen sind im
Zuge dieser Anlagen 1312 und 1319 das Muggensturmtor nachzuweisen, das den
Raum der gleichnamigen Straße etwa am Nordende des alten Friedhofs beschloß.29
1319 und 1327 tritt das neben einer Schmiede gelegene spätere Gutgesellentor unter
den Namen Üringers Tor bzw. smidelins tor urkundlich hervor.30 1327 und 1335
wird auch als letztes der diesen Bereich abriegelnden Tore das Kupfertor aufgeführt
.31

Inzwischen hatte sich vornehmlich vor dem Gutgesellentor die zwischen Breisachberg
und Eckartsberg gelegene Unterstadt zu entwickeln begonnen. Nach Ausweis
des Hof Stättenverzeichnisses von 1319 hatten in den hierher zu zählenden
Bereichen im Wag, Werd und Straßgaße an die 200 Häuser Platz gefunden.32
Anfangs war diese Gegend anscheinend nur durch leichte Befestigungen, wie
Sperren, Palisaden oder Graben gesichert. 1283 ist daher die Rede von einem
Zins des Klosters Tennenbach, der zu zahlen war von dem aker, der Vit ze Brisach
bi dem grendel, unter dem man eine solche leichte Sperre zu verstehen hat.33 Da
diese sich schnell entwickelnde Unterstadt vor allem durch den sie steil überragenden
Eckartsberg bedroht wurde, war man im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts bestrebt
, auch sie mit einer Mauer zu schützen. 1315 ließ sich die Stadt von König
Friedrich dem Schönen ein Privileg erteilen, nach dem es ihr erlaubt sein sollte,
sich mit einer Mauer (cum muro publico) zu umgeben.34 Kaiser Ludwig der Bayer
und der zum Pfandinhaber der Reichsstadt Breisach aufgestiegene Herzog Otto
von Österreich erneuerten diese Erlaubnis in zwei Privilegien vom Jahre 1330.35
Die Stadt sollte dabei nach eigenem Gutdünken vorgehen dürfen. Anscheinend
betraf dieser Mauerbau hauptsächlich die Unterstadt und zog sich als ein schwieriges
Unternehmen - wie auch bei anderen Städten — längere Zeit hin. Während noch
1327 der erwähnte Grendel vorhanden war, ist 1341 das Grendeltor an seine
Stelle getreten.36 Es hatte seinen Platz am östlichen Ende der heutigen Richard-
Müller-Straße, die damals als Straßgasse (später nach Verlegung des Ausgangs zum
Neutor Altgasse) die aus dem Gutgesellentor nach Freiburg und Basel führende
wichtigste Ausfallstraße nach Osten und Süden bildete.37 1342 wird als weiteres Tor
dieser Unterstadt das Ziegeltor aufgeführt, das neben dem an der Ostseite des
Schongauer-Gymnasium gelegenen Geisturm den Ausgang der Ziegelgasse (später
Eckartsbergweg, heute fälschlich Marienau genannt) nach Süden bildete.38 Es zeigt
sich also, daß etwa zur gleichen Zeit, in der Marienau als vor der Stadtmauer gelegen
charakterisiert wird, die beiden Ausgangstore dieser Mauer genannt werden.

Durch die Anlage dieser Mauer galt es nicht nur die sich entwickelnde neue Vorstadt
zu schützen, sondern vor allem die Bedrohung durch die steile Höhe des
Eckartsberges zu beseitigen. Deshalb war schon in den Abmachungen zwischen

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