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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0015
nämlich zwischen Spitalkirche und Schongauer-Gymnasium - gar nicht gelegen
haben kann. Denn dieser Bereich lag nicht außerhalb der Stadtmauer, sondern innerhalb
derselben, wie die eindrucksvollen Reste der Befestigung westlich der
Eckartsberghöhe beweisen.

Dadurch daß die Klostergebäude in die Stadtbefestigung nicht mit einbezogen
worden waren, taten sich nun sowohl für das Kloster wie für die Stadt eine Reihe
von Problemen auf. Die Nonnen besaßen auf diese Weise sicher eine gewisse Unabhängigkeit
. Andrerseits mußten sie auch den Schutz entbehren, den die Mauern bieten
konnten. Obwohl wir darüber aus den Quellen nichts erfahren, darf man wohl
annehmen, daß Marienau zwar nicht befestigt war, daß es aber doch - wie viele
Klöster dieser und späterer Zeiten - von einer eigenen Mauer umgeben war.468
Diese dürfte den Nonnen vermutlich solange ausreichenden Schutz geboten haben,
wie ein Feind nicht hinter den Klostermauern sich besondere Schätze oder Güter
erhoffen durfte.46*' Der Reichtum des Konvents bestand in der Zeit der Naturalabgaben
vor allem in den Ablieferungen der Zinspflichtigen an Korn und anderen
Lebensmitteln.460 So lag der Gedanke nahe, diese unter den durch den Mauerbau
hervorgerufenen Umständen nicht im Kloster zu sammeln, sondern sie in der Stadt
unter dem Schutz der Stadtmauern zu sichern. Infolgedessen dürfte der Plan aufgekommen
sein, wenn nicht den ganzen Wirtschaftshof so doch die Magazine des
Klosters in die Stadt zu verlegen. Wir kommen auf die Einzelheiten noch zurück.47

Betrachtet man das Problem Marienau von der Seite der Stadt her, so war es für
deren Verteidigung gewiß vorteilhafter, wenn die Stadtbefestigung keinen zu großen
Umfang erhielt. Daher bezog man das offenbar weiter ab gelegene Kloster in
die Mauer um die Unterstadt nicht mit ein. Allerdings wurde der sicher nicht kleine
Gebäudekomplex des Klosters, zu dem eine größere Kirche gehörte und der mit
einer wie auch immer gearteten Mauer umgeben war, bald zu einer ernsthaften
Bedrohung der Stadtverteidigung in diesem Bereich. Diese Bedrohung mußte sich
mit der Vervollkommnung der Feuerwaffen noch steigern. Der erste der sich ernsthaft
mit diesem Problem konfrontiert sah, war Peter von Hagenbach.4* Nach der
Übernahme der Stadt in den Pfandbesitz von Burgund scheint man sich darauf
eingerichtet zu haben, diesen wertvollen Stützpunkt so schnell nicht wieder herauszugeben
. Infolgedessen mußte man sich darauf vorbereiten, einem Angreifer entgegentreten
zu können. Daher ließ Hagenbach offenbar im Osten der Unterstadt
Schanzarbeiten vornehmen.49 Ferner bereitete er seine Artillerie vornehmlich auf
einen Angriff von Südosten her vor, indem er vom Münsterplatz aus Schießübungen
in Richtung auf den Eckartsberg durchführen ließ. Außerdem faßte er den
Plan, das nach seiner Ansicht die Verteidigung der gesamten Stadt gefährdende
Kloster Marienau zu beseitigen. Deshalb ließ er zunächst die Nonnen in eines der
in der Oberstadt vorhandenen sogenannten Regelhäuser transferieren. Zum Abbruch
der Klostergebäude kam es dann allerdings nicht mehr, weil Hagenbach inzwischen
gestürzt worden war. - Kaiser Maximilian I., zu dessen Plänen auch der
Ausbau der Festung Breisach gehörte, sah sich vor das gleiche Problem gestellt wie
der burgundische Landvogt. Wie die Stadt später behauptete, habe er mehrmals
mit der Stadt geredty wie das closter so an der ringkmauer under eckartsberg gelegen
, und in kriegsläuffen sich der feind darein legen und der Stadt abbrach thuon

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