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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0049
auch nicht eindeutig feststellbar, jedenfalls nicht, soweit es einige weibliche Mitglieder
betrifft. Friedrich Malterers Mutter Gertrud ließ sich in einem Seelbuch feststellen
, in dem der Enkel Johannes Beträge für Verstorbene aussetzte, damit ihnen
Messen gelesen werden. Ebenso ließ sich seine Frau Katharina belegen und sicher
die Kinder Johannes und Anna. Diese Anna wurde später Nonne in St. Katarina,
wo sie 1354 verstarb. Sie ist im Totenbuch dieses Klosters in Adelhausen vermerkt.
Maurer gibt noch eine Schwester Adelheid an, die aber eher eine Schwester seines
Vaters gewesen sein dürfte. Die übrigen Bearbeiter nennen diese Adelheid nicht.
Gerade in Seelbüchern sind oft Personen angeführt, die noch als Kinder verstarben
(vgl. Tafel B). Die Vornamen einiger weiblicher Personen, die Kindler v. Knobloch
(LV 4) nennt, sind einem Seelbuch entnommen. Schon Schweitzer weist darauf
hin (LV 5), daß es sich nicht um Töchter des Johannes, also die wichtigen Schwestern
Martins handelt, sondern um die verstorbenen Vorfahrinnen Gertrut und Katharina
Malterer. Unter der dritten Person, „Anna Malterer", vermutet Schweitzer
nicht eine Tochter, sondern eine nicht weiter feststellbare erste Frau des Johannes.
Eine von Maurer in (LV 2) genannte Schwester Anna des Friedrich Malterer ist
von ihm offensichtlich mit einer der beiden Annen verwechselt worden. So wurde
die Tafel B erstellt im Versuch, Ordnung in die divergierenden Angaben zu bringen
.

Friedrich Malterer scheint vermögend gewesen zu sein. Sein Sohn Johannes ist
schon als junger Mann sehr reich, er scheint auf das Erbe seines Vaters aufgebaut zu
haben. Der Beiname „mezzier", den beide führen - er erscheint letztmalig in einer
Urkunde von 1324 - scheinen sie eher einer öffentlichen Funktion zu verdanken,
als dem vermuteten Mädchennamen der Mutter Katharina. Johannes hat diesen
Beruf nie ausgeübt, doch schien ihm eine der beiden Metzgereien der Stadt zugewiesen
gewesen zu sein, die er in seiner Eigenschaft als Marktgeschworener (conju-
rator fori) zu beaufsichtigen hatte, denn die Metzigen gehörten zu den Bänken in
den Verkaufslauben. Auch bei einem anderen „Herren" tritt die Bezeichnung auf
als: „herre gerunke, der mezziger" (LV 5).

Johannes, eine zeitgeschichtlich interessante Erscheinung, lebte von Geldgeschäften
und wurde der wohl reichste Mann im Breisgau. In großem Maßstab kaufte er
Ländereien und Ortschaften auf und verlieh Kapitalien an Einzelpersonen, Klöster,
Städte usw., nachdem er besonders in den dreißiger Jahren mit Silberbergbau, der
stets risikoreich war, sehr viel Geld verdient hatte. Er war einer der frühen Bankiers,
wie sie später in anderen Städten auftraten (LV 5), doch umso auffallender ist es, daß
sein einziger Sohn Martin nicht in die Unternehmungen seines Vaters eintrat, sondern
jung sein Elternhaus verließ und vollkommen im Rittertum aufging. Tohannes
starb 1360 im Alter von gerade 60 Jahren. Dem widerspricht jedoch, daß er 1324
Ratsherr wurde, ein Amt, das man erst mit dreißig Jahren übernehmen konnte.
Sein Geburtsjahr müßte somit 1294 sein!

Er heiratete um 1334/35 Gisela von Kaysersberg, die Tochter eines Edelknechts,
dessen Vorfahren aus dem Elsaß stammten. Sie war eine Enkelin des ersten Snewe-
lin (Tafel C). Nur Schweitzer fällt das relativ hohe Heiratsalter des Johannes auf,
aus dem er folgert, daß Gisela die zweite Frau des Johannes gewesen sein kann oder
muß. Als erste Frau vermutet er eine - oben schon erwähnte - Anna, die kinderlos

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