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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0063
Littenweiler kam im Jahre 1914 durch Eingemeindung zu Freiburg. Noch 1915
ist vom Badhotel Littenweiler die Rede. Anfang der zwanziger Jahre wurde das
Anwesen vom Mutterhaus der Gengenbacher Schwestern erworben und führte den
Namen St. Antonius. Es diente als Erholungs- und Altersheim für Ordensschwestern
. In den dreißiger Jahren wird es „Stahlbad" genannt. Heute ist es Altersheim
.29

Auch in St. Nikolaus, einem Ortsteil Freiburg-Opfingens, wird von einem
Bad berichtet.30 Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Weiherschlößlein, wahrscheinlich
von der Freiburger Familie Geben erbaut, kam 1854 nach der Versteigerung
des Schloßgutes in private Hände. 1807 erhielt ein Michael Weier die Erlaubnis
, neben der im Schlößlein untergebrachten Gastwirtschaft ein Badehaus zu
betreiben. Der Betrieb hielt sich bis nach der Jahrhundertwende. Eine Heilquelle
war nicht vorhanden, es handelte sich um ein ausgesprochenes „Freßbädle", ein Reinigungsbad
, in dem man sich nach gehabtem Bade „restaurieren" konnte. In Freiburg
gab es übrigens ähnliche Etablissements, etwa die Badwirtschaft zum Pfauen
auf dem Platz der heutigen Gewerbeschule beim Bahnhof. Der Begriff „Bad-Hotel"
wird heute noch vom Jägerhäusle verwendet, ohne daß damit ein Heilbad gemeint
ist.

Die Thermalwassersuche des 2 0. Jahrhunderts führte erstmals
im Jahre 1912 zur Anlage eines Aktenstücks der Stadtratsregistratur mit dem
Betreff: „Bohrung nach Warmwasserquellen durch die Stadt".31 Diese Aktenführung
dauert bis in unsere Tage. Sie wurde wohl durch die am 25. 11. 1911 erschlossene
Krozinger Thermalquelle ausgelöst.

Am 2. 1. 1912 schrieb Oberbürgermeister Winterer der geologischen Landesanstalt
, daß es südlich, westlich und nördlich Freiburgs warme Quellen gäbe. Erst
kürzlich sei man bei Staufen auf eine solche warme Quelle gestoßen. Er fragte, ob
man nicht das Krozinger Wasser nach Freiburg leiten könne. Prof. Dr. Deecke,
Direktor der Landesanstalt, erwiderte, daß das Herleiten des Wassers nicht möglich
sei. Die Krozinger Quelle liege zu tief, beim Herpumpen ginge die Kohlensäure
verloren. Er wolle aber sorgfältig prüfen, ob eine Bohrung in Freiburg die zwischen
60 000 und 100 000 M koste, Erfolgsaussichten habe. Das Interesse der Stadt an
Thermalwasser wurde bekannt. Eine Bohrfirma trug sich an, ein Oberbergrat wollte
eine Quelle auffinden.

Am 11. 1. 1913 berichtete Deecke dem OB Winterer mündlich, daß im Dreisambett
unter bzw. bei der Kaiserbrücke Gasblasen aufsteigen, obwohl dort weder eine
Gasleitung noch ein Abwasserkanal verlegt seien. Vielleicht sei das Kohlensäure
und damit ein Hinweis auf eine Quelle. Beide begaben sich unverzüglich zur Dreisam
, um sich die Blasen anzusehen. Man beschloß, das Phänomen näher zu untersuchen
. Die Polizei wurde angewiesen, die geheimzuhaltenden Untersuchungen
nicht zu behindern. Am 15.1.1913, wohl durch die Arbeiten unter der Kaiserbrücke
wach geworden, schrieb der Stadtbaumeister seinem Oberbürgermeister, daß auch
auf dem Gelände des Eisweihers am Hölderle Gasblasen aufsteigen. An diesen Stellen
könne sich erst Eis bilden, wenn sie mit Lehm überstrichen seien.

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