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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0066
Theorie vom ehemaligen Bad Herdern im Schwanen und der Lepelschen Meinung
vom Quell am Schloßberg. Erneut wurde das Stadtarchiv bezüglich historischer Belege
gehört, seine Auskunft brachte nichts Neues. Am 18. 6. 1924 sprach man im
Stadtrat erneut über die Badfrage. Ein Gutachten schlug Bohrungen in den Anlagen
an der Schreiberstraße vor, dafür hatte die Stadt aber kein Geld. Im Dezember
1924 erlaubte die Stadt der Gesellschaft für praktische Geophysik mbH Freiburg,
die Gasblasenaustritte in der Dreisam und am Hölderle zu untersuchen. Die Untersuchungen
verliefen ergebnislos. Im Januar 1925 vereinbarten die Stadt und die
Geologische Landesanstalt eine intensive Zusammenarbeit, die sich danach über
Jahrzehnte bewährte. Es wurde von Bohrpunkten am Stechertweg und im Stadtgarten
geredet, aber nichts getan.

1927 regten sich im Bürgerausschuß Stimmen, die die Suche nach Thermalwasser
befürworteten. Im Juli dieses Jahres wurden bei Grabarbeiten für einen Neubau
zwischen Eichhalde und Schwanen Fundamentmauern entdeckt. Die Situation wurde
am 28. 7. 1927 fotografisch festgehalten, Untersuchungen bestätigten frühere Erkenntnisse
: Kein Heilwasser. Auch die 1928 betriebene Tiefbrunnenbohrung der
Kneippanstalt St. Urban erbrachte kein Thermalwasser.

1929 kamen in der Tagespresse neue Anregungen. Da wurde von einer warmen
Quelle in Munzingen berichtet und auf einen Bohrpunkt am Schönberg spekuliert.
1930 kam ein Gutachten des verstorbenen Bergrates Dr. Thürach ins Gespräch, wonach
in Günterstal eine Quelle zu finden sei. Nach wie vor erhofften sich die Geologen
neue Erkenntnisse aus dem nun beginnenden Bau des Lorettobergtunnels.

1930 kam der Gasaustritt am Hölderle nochmals in die Überlegungen, dann gibt
es eine Pause. 1936 eruriert man erneut die Geschichte des Bades in Herdern und die
Stadt hat Kontakte mit Heidelberger Geologen. 1937 stellt die Stadt 3 000 RM für
ein Gutachten zur Verfügung, das die Geologische Landesanstalt zur Thermalwas-
serfrage abgeben soll. Es werden mögliche Bohrpunkte im Bereich Eschholz/Metz-
gergrün und in der Häge gehandelt. Die Zeit scheint günstig zu sein. Das Dritte
Reich, das sich unabhängig von Rohstoffmärkten machen wollte, unterstützte die
Suche. Die anstehenden Untersuchungen im Breisgauer Raum wurden durch den
zweiten Weltkrieg unterbrochen. Der Wunsch der Freiburger nach Heilwasser überdauerte
den Krieg. Gleich danach hatten die Freiburger andere Sorgen. Der Wiederaufbau
der zerstörten Stadt erforderte alle Kraft.

Erst im Jahre 1952 kam es wieder zu Kontakten zwischen Oberbürgermeister Dr.
Hoffmann und dem Leiter des Geologischen Landesamtes Professor Dr. Kirchhei-
mer. Dieser schlug geoelektrische Untersuchungen vor, deren Ergebnisse auch für die
Trinkwasserversorgung der Stadt nützlich sein könnten. Im September des folgenden
Jahres erklärte anläßlich einer Stadtratsdebatte der Oberbürgermeister, die
Geologen könnten mit 75%iger Wahrscheinlichkeit in den westlichen Stadtteilen
Thermalwasser finden. Die Presse meldete Bedenken an. Gewißheit könnten nur
Versuchsbohrungen bringen, von denen jede eine halbe Million DM kosten würde.
Die Chance, Thermalwasser zu finden, stehe allenfalls 1:1.

Damit war das Thermalwasserthema wieder einmal in die Öffentlichkeit gerückt.
Prompt stellten sich wieder die Zuschriften von „Sachverständigen" ein, die mit
Rute, Pendel oder Gefühl zum Aufspüren einer Quelle beitragen wollten. Der

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