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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0069
sach".2 Die Quelle muß aber bald versiegt sein. Mone weiß 1826 nichts mehr zu berichten
. Futterer schreibt in seiner Chronik Achkarrens,37 daß die Quelle im ehemaligen
Haus Nr. 114 des Oberdorfes gewesen sei. Dort sei am Eingang die Jahreszahl
1410 zu finden. 1567 hatte Vogt Galle Eckart das Heilbad als Lehen, 1592 ist
es bei Jakob Federer von Breisach, der es 1601 der Stadt Breisach vermachte. Dessen
Magistrat verlieh es Philipp Ritter von Achkarren als Erblehen mit der Auflage, das
Bad weiterzuführen. Ritter konnte diese Bedingung nicht einhalten. 1605 gab der
Breisacher Rat das Bad dem Jakob Meyer, der die Erwartungen der Ratsherren
auch nicht erfüllte. Der Versuch, das Badhaus zu verkaufen, schlug fehl. 1607 zog
mit Christian Stoll ein weiterer Betreiber des Badhauses auf, der ein Jahr lang blieb.
Sein Nachfolger bewirtschaftete das Bad fünf Jahre lang. Besitzerwechsel in den
Jahren 1613 und 1616 bewogen den Breisacher Rat schließlich, am 7. April 1616 das
Badhaus samt Zubehör dem Michael Bartlin zu verkaufen. Die Breisacher Ratsherren
behielten sich dabei ausdrücklich vor, kostenlos baden zu dürfen. Für Speise und
Trank im Badhaus wollten sie bezahlen. Das Bad blieb im Besitz der Achkarrer
Bürger, kam aber Ende des 17. Jahrhunderts an den Bernhard Barth von Breisach
und 1719 an das Breisacher Franziskanerkloster. Um 1750 ging das Bad wieder an
einen Bürger Achkarrens, doch konnte es sich nicht halten. Möglicherweise versiegte
die Quelle. In den Bäderverzeichnissen des 19. Jahrhunderts ist das Bad nicht mehr
vermerkt.

Als relativ junges, heute nicht mehr bekanntes Bad am Kaiserstuhl präsentiert
sich Oberschaffhausen, einem Ortsteil von Bötzingen. 1718 ist das Tavernenrecht
des Jakob Brodbeck nachgewiesen.38 1765 sucht ein M. Brodbeck um die Erlaubnis
zur Errichtung eines Bades nach.39 Ein Jahr später erscheint in Freiburg ein
Büchlein über das Bad. Joseph Anton Rodecker, der „Arzneywissenschaft Doctor
und Professor der Anatomie" in Freiburg berichtet darin, er habe die Quelle sorgfältig
untersucht.40 Insgesamt könne er feststellen, daß das Bad in schöner Umgebung
liege und der Wirt alles tue, um seinen Gästen Vergnügen zu bereiten. Die
Badkästen und Zimmer seien so zahlreich, daß auch eine große Gesellschaft Platz
finde. Durch widerwärtiges Schicksal sei das vor langer Zeit berühmt gewesene Bad
vergessen und erst jetzt wieder entdeckt worden. Das Wasser werde von der Quelle
durch Deichein in den „Rebstock" geleitet, wo mehr als 25 Badkästen gefüllt werden
könnten.

Rodecker berichtet dann über seine Analysen, die Kräfte des Wassers, die Art des
Gebrauchs und des Verhaltens außerhalb des Bades. Willius erwähnt 1783 das
Bad.41 Es werde seit 1766 zum Baden benutzt. Kölreuter6 und Mone35 kennen das
Bad, ebenso Kolb.34 1831 wird von dem Bad im „Rebstock" berichtet, daß man die
Zahl der Zimmer vergrößert habe und das Unterkommen für den, der nicht unnötigen
Luxus suche, gut und billig sei.42 Heyfelder belegt für das Jahr 1841, daß die
Quelle mehr zu Bädern als zu Trinkkuren benutzt werde und das Bad- und Gasthaus
preiswert sei. 1905 weist ein Bäderverzeichnis den Bestand des Bades nach.16
Das Bad und Gasthaus zum Rebstock sei acht Minuten von der Bahnstation Bötzingen
entfernt. Das Haus habe hübsche Zimmer, einen großen Speisesaal und einen
schönen Garten. Kräftige Kost und reingehaltener Wein seien preiswert zu haben.
Das Badwasser sei ein Mineralwasser von 12,8° C Temperatur und vor allem für

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