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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0071
ben.15 Aus der kalk-, natron- und lithiumhaltigen Quelle werden um 1896 6000 bis
7000 Bäder im Jahr verabreicht, vor allem an Besucher aus der Umgebung. Längere
Zeit lieferte der Silberbrunnen auch Tafelwasser. Heute ist der Bade- und Tafelwasserbetrieb
aufgegeben, das Badhotel steht noch. Bohrungen in Bahlingen ergaben
übrigens im Jahre 1975 eine Quelle mit ca. 22° C Wärme bei 6,9 1/sec. Schüttung
aus etwa 250 m Tiefe. Die Bohrung wurde aber nicht ausgebaut.

Die Bäder nördlich Freiburgs

Die Quellen des Glotterbades liegen nicht im Glottertal selbst, sondern in
einem von Norden kommenden Seitental, durch das der Lauterbach fließt. Das Bad
wird deshalb anfänglich „Luterbad" und eine benachbarte, der heiligen Barbara
geweihte Kapelle das „Luterbacher Kirchlein" genannt. Das Luterbachtal war ein
Erblehen der Herrschaft Schwarzenberg, das 1498 an den Freiherrn von Rechberg
kam.54 1492 hatte das Bad schon die Kapelle, „ad capellam in Glotter prope balnea"
durften für ein Jahr auf einem Tragaltar Messen gelesen werden. Das läßt vermuten
, daß das Bad damals schon Bestand und Zuspruch hatte. 1498 verkauft der Badwirt
Claus Dietrich mit Gunst und Verlaub des Junkers von Rechberg an Caspar
Kessler von Zähringen alle seine Rechte am Luterbad. Es ist von „hüsern, hofrai-
ten, ackern, matten, egarden, holtz, veldt, wun und weid" die Rede. Kessler empfing
das Lehen mit der Pflicht, „solch Bad in rechten wesentlichen Eren, wirden und bu-
wen zu haben und zu halten", dazu werde er einen Gulden mehr an jährlichem Lehenszins
zahlen.

1513 berichtete der Hochberger Landvogt der Stadt Freiburg, daß sich einer der
flüchtigen Bundschuher, der Bastian Reben-Künig, in einem der Bäder im Glotter-
oder Suggental aufhalte.

Pictorius1 vergleicht 1560 das Glottertal mit dem Zeller Bad, es wird von Et-
schenreutter,2 Rulandi3 und 1605 von Tabernaemontanus4 erwähnt. Der ab 1564
in Freiburg praktizierende Arzt Dr. Schenk hielt sehr viel vom Glotterbad. Sein
Sohn Johannes Georg Schenk schrieb 1619 das Büchlein „Scatebra Gloteria Cupro-
sulphurea", das in Basel bei Johann Schröter gedruckt wurde.55 In der Einleitung
weist der Autor, Mediziner und Archiater in den v. ö. Landen, auf die Praxis seines
Vaters hin, immer wieder Patienten aus dem Ritter- und Prälatenstand in das Glotterbad
zu schicken. Er nennt auch andere Bäder der Umgebung: das Reibbad (Kib-
bad), das Bad im Suggental, das Badwasser zu Achkarren und die Bäder in Sulzburg
und Badenweiler und führt Klage darüber, daß in den vergangenen Kriegen viele
Gebäude und Archive zerstört worden seien. So könne man das genaue Alter des
Bades nicht feststellen. Er habe zwar einen Beleg, daß das Glotterbad 120 Jahre
alt sei, halte es aber für älter.

Die Quelle des Bades liege unter freiem Himmel, das Wasser werde in einem
Holzkasten gefaßt und daraus durch Holzdeicheln in zwei große Kessel geführt,
wo das Wasser erwärmt werde. Es stehe den Badegästen in sauberen, zugedeckten,
hölzernen Badkästen zur Verfügung. Das Wasser habe einen Kupfergeschmack und
führe einen gelben Kupferschleim mit sich, der die Badgefäße und die Kleidung

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