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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0092
Actien der Butstierader Eisenbahn Lit. A., und zweitausend Gulden österreichischer
Silber Rente nebst sechs Aktien der Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft.

8. ) Meiner Nichte Sofie Heisler verehelichte Horber, vermache ich eine lebenslängliche
Rente von fünfhundert Gulden süddeutscher Währung. Diese Rente soll aber
vor Allem in der Art verwendet werden, daß damit allmählich die Schuld der Legatarin
aus ihrem Hausbau, welche sie bei der Beurbarungs=Commission in Freiburg
contrahirte, getilgt werde und erst nach vollständiger Tilgung dieser Schuld
ist sie zu Händen der Legatarin direkt abzuführen. Ich beauftrage insbesondere
meine Nichte Rosa Heisler für die genaue Erfüllung diser Anordnung Sorge zu
tragen.

9. ) Den Kindern meines Neffen Ferdinand Heisler, den ich schon bei Lebzeiten beschenkt
habe, namens Rosa und Josef Heisler vermache ich eine lebenslängliche
Rente von 300 f süddeutscher Währung für jedes. Nachdem sie das 24. Jahr zurückgelegt
haben werden, kann diese Rente kapitalisiert, und das Kapital ihnen verabfolgt
werden, jedoch nur dann, wenn meine Erben die gute Verwendung und Erhaltung
des Kapitals mit Zuversicht erwarten können, in welcher Beziehung ich
ihnen die größte Vorsicht anempfehle. Den Legataren steht jedoch kein Klagerecht
auf Zahlung dieses Kapitals zu, aus was immer für einen Grunde die Erben dieselbe
verweigern, und die Legataren müssen sich mit der fortdauernden Entrichtung obiger
Jahresrente von dreihundert Gulden begnügen.

10. ) Zu Erben meines gesamten übrigen Vermögens ernenne ich meine Nichten Rosa
und Therese Heisler zu gleichen Theilen.

11. ) Im ersten Jahre nach meinem Ableben soll meiner Nichte Theres der volle Genuß
und die Verwaltung des ganzen Nachlasses zustehen, und die Miterbin und die
Legatare erst nach Ablauf dieses Jahres berechtiget sein, die Verabfolgung ihres
Erbtheils oder ihre Legate zu verlangen."

Briefe und Hinweise zur Biographie Dr. Ferdinand Heislers

Warum sich der hochbegabte Ferdinand Heisler entschloß, in den österreichischen
Justizdienst einzutreten, wer ihm die Wege ebnete, wie mühselig seine Karriere
war, daß er eine akademische Laufbahn an der Freiburger Universität ablehnte, zu
welchen Zeitgenossen er Beziehungen unterhielt, was er von seinen Lebensumständen
, Neigungen, Interessen und von der hoffnungslosen Sympathie für einige italienische
Frauen schrieb, davon berichten im Familienbesitz erhaltene Briefe der Jahre
1815 bis 1838, die er aus Vesoul, Wien, Triest, Mailand und Klagenfurt an Vater und
Geschwister in Freiburg schrieb. In vereinzelten Äußerungen kommentierte Ferdinand
Heisler nebenbei politische, berufliche und künstlerische Ereignisse, verriet
seine liberale Einstellung, die monarchistisch, auf eine Entwicklung in Rechtlichkeit
bedacht blieb und Republikanisches sowie manchmal auch Klerikales ablehnte,
brachte jedoch für Revolutionen (wie etwa 1830 in Frankreich) Verständnis auf,
zeigte wissenschaftliche Aktivitäten außerhalb seines Berufs an (Lesegesellschaft in
Mailand, Direktor der philosophischen Studien am Lyzeum in Klagenfurt, Mit-

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