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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0093
glied der Geographischen Gesellschaft in Wien) und gab ab und zu interessante Zu-
standsberichte. Obwohl die Briefe nicht erlauben, das Leben Dr. Ferdinand Heis-
lers lückenlos zu verfolgen, stellen sie doch wertvolle Hinweise zur Biographie des
Wiener Senatspräsidenten und zur Freiburger Kulturgeschichte des frühen 19. Jahrhunderts
dar, die erfaßt werden und in chronologischer Folge auszugsweise wiedergegeben
werden müssen. Einzelne Unterlagen aus der späten Wiener Zeit kommen
hinzu; sie unterstreichen , welche Stellung Ferdinand Heisler errungen hatte.21

1815 - 15. Okt. - Vesoul - FH an den Vater:

„ . . . Ich habe Dijon am 8ten d. verlassen und war im Begriffe mich geradezu nach Hause zu begeben
, als ich unvermutheter Weise vom hiesigen Gouvernements Kommissaer, Baron Heron beredt
wurde, bey ihm einige Zeit zu bleiben. Ich glaube aber im Laufe dieser Woche von hier abreisen
zu können. Wir haben hier gar nichts zu thun als bisweilen Geld zu zählen, u. köstlich zu essen und
zu trinken. Deßwegen blieb ich noch gern einige Tage. Den Tag meiner Ankunft kann ich Ihnen
nicht bestimmen, denn morgen geht die österr. Feldpost von hier ab, und die französische geht so
langsam, daß ich vor meinem Briefe ankommen würde . . . Meine Reise von hier nach Basel werde
ich mit der Diligence, und von Basel nach Freyburg gelegenheitlich machen. Diese Woche wird wohl
auch Freyherr von Baden von Dijon abreisen, und das Gouvernement hiemit gänzlich erlöschen ..."
Grüße und Empfehlungen an Herrn v. Kettenacker und „H Hofgerichtsrath".

1816 - 18. Okt. - Wien - FH an den Vater:

„Ich befinde mich ziemlich glücklich hier, u. würde noch weit zufriedener seyn, wenn es nicht Winter
wäre. In meinem Logis vermisse ich vorzüglich mein Bett; ich habe zwar eine Matraze, allein
das Bett ist mir zu klein . . . Ich zahle monatlich für mein Zimmer 15 f, u. wohne in der Alservor-
stadt Lämmelgasse No. 46 . . . Das Haus hat nur ein Stock ... In der Stadt ist dieß nirgends der
Fall. Da haben die meisten Häuser 3 bis 4, u. viele 5 6 Stöcke. . . Das Klafter Holz kostet über
60 f. Mein Aufenthalt dahier wird wohl länger dauern als ich verrmuthete, aber ich hoffe mit meinem
Gelde auf 4 bis 5 Monate auszureichen, und so lange werde ich schwerlich ohne Anstellung
bleiben. Machen Sie dem Herrn Baron Baden meine unterthänigste Empfehlung, u. sagen Sie ihm,
daß ich von dem H geheimen Rath von Baldoni sehr gütig aufgenommen wurde ... ich sollte nur
erst meine Prüfung machen, u. dann wieder zu ihm kommen ... Zu meiner Prüfung habe ich mich
vor einigen Tägen gemeldet. Sie wird wahrscheinlich in die lten Tage des Novembers fallen. Bevor
diese vorüber ist, kann ich über mein Schicksal nichts sagen, noch vermuthen. H Hofrath Lehmann
empfing mich sehr freundschaftlich u. empfahl mich an den H Vicepräsidenten v. Fechtig. Die
Früchte hievon können sich alle erst nach meiner Prüfung zeigen. Unter meinen früheren Bekannten
war mir keiner so nützlich, u. zeigte sich so thätig und freundschaftlich als H Regierungsrath Baron
Lohr . . . Wenn ich in Wien bleiben müßte, so sehe ich nicht wie ich unter 1800 f das Jahr hindurch
leben könte, u. ich werde daher nach Salzburg, Italien oder Illyrien zu kommen suchen ... In Betreff
meiner Bücher bitte ich zu wissen, wie es mit denen, die ich bey Lutz zurückgelassen, gegangen
ist. Meinen Freund Stein grüße ich von Herzen, u. wenn er sich meiner Bücherversteigerung annehmen
will, so bitte ich ihn, sich genau an die Kataloge zu halten, u. keines meiner auserlesenen
zu verkaufen. Wenn ich einmal einen Posten habe, werde ich schon Mittel finden, wie ich sie zu mir
bringen kann. In Linz traf ich den alten H v. Steinherr an, mit dem ich lange über Freyburg sprach
u. ihm die Schriften des H Prof. Hug überreichte ..." Empfehlungen an „H Prof. Hug, Ruf, an
H Bürgermeister, dessen Briefe an H Hofrath Lehmann u. v. Sailern ich übergeben habe". Die Geschäfte
des H. Dr. Amann werde er nächstens besorgen.

1817 17. Febr. - Wien - FH an den Vater:

„ . . . Ich danke Ihnen vielmal, daß Sie meine Bücher verkauft, und mir den Betrag gleich geschickt
haben. Die übrigen Landcharten, welche wahrscheinlich die bessern seyn werden, bitte ich aufzu-

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