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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0094
bewahren, besonders wenn darunter die Charten von England, Holland, Pohlen, Ungarn, Schlesien
, Dänemark oder Cote d*or sind. Wagner wird vermuthlich einen Theil von Schiller geschickt
haben. Dieses Werk ist schon ganz bezahlt .... Dem H. Baron Baden bitte ich unterthänigst für
dessen gütiges Schreiben an mich, sowie für das beygeschlossene an die Frau Gräfin Wrbna zu danken
, welches ich schon längst übergeben habe. Ich suchte dadurch vorzüglich Gelegenheit zu erhalten,
jungen Adelichen Unterricht in der Rechtswissenschaft u. in Geschichte zu geben, da mir hiezu Zeit
genug übrigbleibt. Allein da ich noch immer hoffe, daß der hiesige Aufenthalt nicht mehr lange
dauern wird, so bemühe ich mich nicht sehr darum. Ich konnte hier keinen bessern Gönner als H. v.
Fechtig finden, u. verlasse mich ganz auf ihn. Wie er mir sagte, so ist in Hinsicht meiner wegen der
Auskultantenstelle in Triest von der obersten Justiz an Se Majestät Vortrag erstattet worden, aber
bisher noch keine Resolution darauf erfolgt. Ich bin unterdessen seit dem 23ten Jänner bey den
hiesigen Landrechten als Auskultant eingetreten, welches mir viel Kosten verursacht, aber noch
nichts tragt. Wahrscheinlich will man mich vorher den Geschäftsgang hier durch einige Monate
kennen lernen." Empfehlungen an „H. v. Kettenacker und seine Frau", Freund Stein, Prof. Hug,
Prof. Schnader, Dr. Amann, H. Bannwart und alle Freunde.

1817 - o. D. - Wien - FH an den Vater (Antwort auf dessen Brief von 20. Februar):

„ . .. habe bey H. v. Fechtig gespeist . . nur erfahren, daß die Bittschrift wegen Triest noch immer
unentschieden beym Kaiser liegt. Indessen brauche ich nicht zu verzagen. Was das Anerbieten des
H. Prof. Hug betrifft, so danke ich ihm verbindlichst für die gütige Aufmerksamkeit, die er für
mich hatte. Allein es ist unmöglich, dasselbe anzunehmen, denn llich halte ich eine Hofmeisterstelle
für den drückendsten Beruf eines Mannes, der an ernste Studien gewöhnt ist, wenn man nicht eine
besondere Neigung zum Erziehungsfache hat . . . Mir waren Hofmeisterstellen immer zuwider,
denn ich tauge nicht zum Erziehen, sondern höchstens zum Unterricht . . . Mein Schreiben an
H. Prof. Hug war blos dadurch veranlaßt, weil ich ... H. Prof. Hugs Offerten natürlich meinem
Wunsche gemäß auf Kölln deutete, u. weil ich nicht nur sah, daß es hier mit meinem' Avancement
ziemlich langsam gehen würde, sondern weil ich überhaupt auch mehr Neigung zu einem theoretischen
gelehrten Leben als zur Praxis habe. Ich werde aber im Fache des Unterrichts nie eine andere
Stelle, als die eines Professors an einer Universität annehmen. Wenn Sie, um welches ich Sie bitte,
dem H. Prof. Ruef meine Empfehlung machen, so sagen Sie ihm besonders auch, daß ich mich
seinem Andenken vorzüglich empfehle, wenn es ihm möglich ist, mich bey Besetzung einer Kanzel
in Vorschlag zu bringen. Nur unter dieser Bedingung kehre ich nach Freyburg zurück. Uibrigens
habe ich in meiner Auskultantenstelle dahier ziemlich viel zu tun, und ich bin überzeugt, daß wenn
ich auch in den ersten Jahren etwas zusetzen muß, ich doch schneller zu einer guten Anstellung als
im Badischen gelange . . .* Empfehlungen an H. Baron v. Baden und alle Freunde.

1817 - 1. April - Wien - FH an den Vater:

» . . . Die Stunde meiner Trennung von Wien hat geschlagen. Ich bin als Auskulant nach Triest bestimmt
mit 400 f L. M.d. i. 480 fl rhein. Gehalt. Dieß reicht freylich nicht hin, um in Triest ordentlich
zu leben. Indessen gibt es Mittel, sich etwas in Nebenstunden zu erwerben, wenn man einmal
dort bekannt ist . . . Ich werde bis gegen Ende dieses Monats dahin abreisen . . . An H. v. Fechtig,
dem ich eigentlich diesen Platz verdanke, habe ich einen sehr warmen Gönner ... Ich freue mich
sehr auf diese Reise, besonders da ich H. Wagner in Laibach sehen werde. Von Triest werde ich an
Bannwarth schreiben . . . Ich freue mich sehr über ein Pro Memoria der Universität in Betreff der
vorgehabten Aufhebung, welches mir H Hofrath Lehmann mittheilte . ..w

1817 - 26. Juli - Triest - FH an den Vater:

„ . . . danke ich für die 100 fl, welche Sie mir geschickt haben . .. Ich brauche dieses Geld ausschließlich
für den Schuster, Schneider u. was sonst zur Kleidung gehört, welches alles hier sehr theuer ist.
Der Macherlohn ist hier wenigstens noch so groß als in Freyburg... Mit Geld läßt sich hier aber sehr
angenehm leben, weil man hier leicht die Produkte aller Länder haben kann. Wegen der Professur
in Freyburg sind meine Gedanken folgende: Wird Heidelberg aufgehoben, so giebt es sich mit der
Besetzung der vakanten Kanzeln von selbst; im entgegengesetzten Falle muß die Universität, wenn

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