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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0115
ierung von Rebschulen den Weinbaulehrern, die ihrerseits nur wieder dem Ministerium des Innern
unterstehen . .57

In seiner Denkschrift an die Regierung führte Müller 1919 u. a. zum gleichen
Problemkreis aus:

„Bisher haben die staatlichen Organe, die sich der Weinbauförderung zu widmen hatten, unab
hängig voneinander gearbeitet. Dadurch litt vielfach die Einheitlichkeit der in die Bevölkerung
getragenen Anschauungen und bei der belehrenden Tätigkeit mangelte die nötige Organisation,
weil die im Anschluß an die mehr theoretischen Kurse notwendigen praktischen Unterweisungen
und Vorträge durch die Weinbaulehrer nicht in der wünschenswerten Weise planmäßig über die
Weinbaugebiete verteilt wurden. Die Unzweckmäßigkeit der bisherigen Organisation wurde auch
von den Winzern empfunden, die vielfach hierüber klagten ..." 58

Den ganzen Komplex sah Karl Müller 1927 aus der Rückschau so:

„Das sich dieser Rückstand der Winzer in Baden in so katastrophaler Weise auswirken mußte,
lag an ihrer ungenügender Aufklärung, an dem Fehlen einer Weinbauanstalt, die den Winzern neu
zeitlichen Weinbau und neuzeitliche Kellerwirtschaft vermittelte. Alle anderen deutschen Weinbaustaaten
hatten solche Anstalten schon seit langen Jahren . .. Wohl stellt auch Baden einen Weinbaulehrer
und später noch einen zweiten an und förderte so gut es ging den Weinbau auch von der
landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Augustenberg aus. Aber dies genügte natürlich nicht." 59

Im Bereich Wissenschaft - Versuchstätigkeit - Bereitstellung von Schutzmaßnahmen
traten folgende Neuerungen ein:

1. Gründung der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt am 1. 7. 1901 nach dem
Abgang von Professor Dr. Julius Nessler durch Zusammenlegung der 1863 gegründeten
Agrarkulturchemischen Versuchsstation und der 1872 gegründeten
Landwirtschaftlich-botanischen Versuchsanstalt an der TH. Karlsruhe (vormals
: Samenprüfungsanstalt)60

Diese Anstalt war im Forschungs-, Versuchs- und Prüfungsbereich auch tätig
im Bereich des Weinbaus und der Weinbereitung.60

2. Rebenveredlungsanstalt Durlach: 1901 wurden der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt
Augustenberg auch Rebenveredlungsversuche zugewiesen. Am 15.
11. 1903 erhielt Alfred Dümmler die Stelle eines technischen Assistenten. 1907
wurde der erste Anbauversuch mit Pfropfreben unternommen. 1911 begannen
die Anbauversuche mit gepfropften Reben überall im Lande. 1911 wurde auch
die Rebenveredlungsanstalt erstellt, ferner begannen die ersten Anbauversuche
mit Amerikaner-Direktträgern auf Staatsgelände, 1915 auch überall im
Lande.61

„Insgesamt sind es ca. 100 Versuche bei Kleinwinzern und größeren Gutsverwaltungen, wegen
der starken Parzellierung des Besitzes zumeist in kleinerem Umfange schwankend zwischen
2,5 bis 80 ar, insgesamt etwas über 11 ha." 62

Bis zur Gründung des Weinbauinstituts hatte Durlach die Aufgabe einer Versuchsanstalt
.

3. Rebzuchtanstalt Jesuitenschloß auf den Gemarkungen Merzhausen und (Frei-
burg)-St. Georgen 1918.63

Die Suche nach dem Gelände und die Gründung dieser Anstalt leitet die Gründung
der organisatorischen Schlüsselinnovation Weinbauinstitut 1920/21 ein.64

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