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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0136
Zweigelt, Stummer (wie Anm. 8) S. 333 wiesen 1929 darauf hin, daß diese Reben geeignet seien, das
Image Badens als Qualitätsweinland zu zerstören. Die Taylorrebe nahm nach ihren Angaben 1929 1000 ha
ein. (S. 332). Nach offiziellen Schätzungen betrug die mit Amerikanerreben bepfl. Fläche 1930 etwas
über 1933 ha, nach inoffiziellen Angaben 2500 ha. (Schreiben K. Müllers No. 1237 vom 10. 2. 1930 an
das GLA 466/1320); 1935 soll sie 3500 ha betragen haben in Baden (Schreiben des Bad. F. u. W. Min.
Nr. 109 vom 21. 3. 35 an d. Beauftragten des RJMin. Abt. BW., GLA 466/1320) Müller schrieb 1930.
Die Umstellung (wie Anm. 8), daß sich 196 ha Hybriden in Oberbaden, 600 ha in der Ortenau und
Bühler Gegend (in der Bühler Gegend auch als Handelsobjekt) und Hybriden bes. im Bereich „Untere
Rheingegend", „Kraichgau" und „Main und Taubergegend" befänden. Er schrieb dazu u. a.: „Die
Besitzer von Hybridenreben pflanzen hier diese Sorten an, um ohne viel Arbeit soviel Wein zu bekommen
, als sie für Haustrunkzwecke benötigen. Einzelne haben allerdings auch so umfangreiche Hybridenanlagen
, daß sie den Wein verkaufen . . ."

Müller hatte sich schon 1914 im Wochenblatt (S. 395—398, wie Anm. 8) entschieden gegen die Anpflanzung
der Amerikanerrebe gewandt. Seine Argumentation war: Hybridenreben vergrößern die Reblausgefahr
und erzwingen den Ubergang zu einer teureren Bewirtschaftungsweise. Diese wiederum führe zu
einer Besitzumwälzung im Weinbau. „Es ist darum ein berechtigter Wunsch, den alten Weinbau mit veredelten
Reben noch recht lange zu erhalten, denn er ermöglicht auch dem kleinen Mann, nicht nur dem
Großkapital, Weinbau zu betreiben"; ferner: „Die bad. Regierung und die Hybridenfrage", in: Das
Weinland, 1930, S. 300 (Baden zwischen Hybridenbauernwünschen und Reichsforderungen und der der
Edelweinbauern) u. F. Zweigelt; Die Direktträger in Baden, in: „Das Weinland", 1930, S. 636: „Direk
tor Müller, der als Führer des badischen Weinbaus durch Jahre einen außerordentlich schweren Stand
gehabt hat, einerseits den Bauern gegenüber, die die Erhaltung und Vergrößerung in den Hybridenanlagen
stürmisch verlangten, andererseits dem Reich gegenüber, welches die Hybriden so rasch als möglich
ausgerottet sehen wollte, ist es bisher gelungen, den badischen Weinbau durch eine Reihe von Krisen
glücklich zu führen." (Vgl. Schremmer; wie Anm. 1),

Müller, Weinbauinstitut (wie Anm. 58); Jgg. 1922—1933 der Zeitschrift „Weinbau u. Kellerwirtschaft".
Müller, Weinbauinstitut (wie Anm. 58); H. R. Arzet, Die Weinbauberatung in Baden, in: Der Bad.
Winzer, H. 5, 1978, S. 22—27; IX. Jahresber. des Weinbauinst, in Freib. i. Br. f. d. J. 1929, 1930, S. 5, 6;
Wesentl. war die straffere Kompetenzverteilung und Regionalisierung der Arbeit des Instituts ab 1928/29.
Ferner wurden ab 1928 auch Versammlungen der Betriebsleiter der größeren Weingüter abgehalten. Es
handelte sich um Zielgruppenarbeit mit Kommunikatoren. Vgl. dazu Müller, Vorschläge (wie Anm. 28),
S. 105 (Musterweingüter als: Vorreiter).
Arzet (wie Anm. 107).

A. Dümmler, Uber Peronosperavorhersage und Peronosperabekämpfung, in: Wchb., 1920, S. 785—786,
815—818, 862—864; Dümmler, Züchtung (wie Anm. 63); 1922 wurde Dümmler von Durlach als Ameri
kanerfachmann in die Zentrale nach Freib./Brsg. versetzt; Meinke war sein Nachfolger; beide waren Absolventen
der Lehranstalt in Geisenheim a./Rh.

Schaar, (wie Anm. 3), S. 612—656, 657, 725, ferner: 726—776. In Freiburg wurde 1919 der erste Rebkurs
durchgeführt (vgl. Denkschrift an die Stadt Freiburg/Br.). Laut Erlaß vom 8. 3. 1922 durfte das
Weinbauinstitut in Freiburg auch Kurse über Kellerwirtschaft abhalten (W. u. K., 1922, S. 119). Das
Programm des „Kursus über Rebschädlinge und ihre neuzeitliche Bekämpfung" im Botanischen Institut
in Freiburg Herdern vom 2.—5. März 1920 hatte folgende Themen: 1. Allgem. über den Weinbau Badens
und die Rebkrankheiten, Die Peronosperakrankheit, Die Peronosperabekämpfung, Vorführung von
Spritzapparaten der Fa. Platz, Ludwigshafen, Aussprache, Der Rebenmehltau, andere wichtige physiologische
u. pilzl. Krankheiten, Der Heu- und Sauerwurm, Vorführung von Spritzapparaten der Fa.
Gebr. Holder, Metzingen, Aussprache, Weitere tierische Krankheiten der Rebe, Die Reblaus, Die
Ausbreitung und Bekämpfung der Reblaus, Aussprache, Weinbau mit reblauswiderstandsfähigen gepfropften
Reben, Rebenzüchtung, Hybridenanbau, Probe einiger Hybridenweine, Neuzeitl. Weinbau,
Aussprache. — Die Vorträge wurden durch Lichtbilder erläutert. StA. Freib. C4, X, 28, 5. In der Verlautbarung
des Bezirksamtes an die Bürgermeisterämter des Bezirks Freiburg vom 5. 2. 1920 hieß es u. a.:
„Im Hinblick auf die Abhängigkeit der Weinerträge von einer sachgerechten Rebschädlingsbekämpfung
dürfte die Teilnahme an dem Kurs jedem Weinbergsbesitzer zum Vorteil gereichen. Es ist in jeder Ge
meinde alsbald in geeigneter Weise auf den Kurs aufmerksam zu machen. Vor allem wäre es erwünscht,
wenn aus jeder Gemeinde ein Mann auf Gemeindekosten an den Unterweisungen teilnehmen würde, um
dann in der Gemeinde die weitere Aufklärung zu übernehmen. Hierfür kämen nicht nur jüngere Landwirte
in Betracht, die gewillt sind, an dem Neuaufbau unseres Weinbaus mitzuwirken, sondern auch die
Mitglieder der Rebbeobachtungskommissionen oder Leute, die für die in Aussicht stehende Verjüngung
des Beobachtungsdienstes in Frage kommen. „StA. Freib. C4, X, 28, 5. Der Radius der Bemühungen zeigt
sich hier deutlich. Wieder sollen Kommunikatoren ausgebildet werden. Dies war schon die erklärte Absicht
des Weinbaulehrers Ramdohr. StA. Freib. C3, 478/4; Freiburger Tagespost 17. 4. 1914; 4. 11. 1913;
7. 2. 1913 (Rebschnittkurse) Zeitungssammlung Univ. Freiburg, G 4079, k.


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