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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0173
rat, zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches „Vorsteher der höhern Töchterschule zu
Pforzheim", starb 1869 als Direktor der Großherzoglichen Taubstummenanstalt in Meersburg
. Ein Jahr darauf widmete ihm H. Willareth ein Lebensbild (Lahr 1870) und auch Fr.
von Weech hat ihn in seinen „Badischen Biographien" (Bd. 2, 1875) gewürdigt.

Ein Schönheitsfehler des Nachdrucks: Die von Pflüger am Schluß (S. 176) angekündigte
genealogische Tafel zum badischen Herrscherhaus fehlt. Klauspeter Wilke

Hans-Carl Scherrer, Haslach. Chronik eines Markgräfler Dorfes bis zu seiner Eingemeindung
nach Freiburg. Verlag Karl Schillinger, Freiburg 1980. 283 S., zahlr. Abb.

Über die Geschichte der meisten Freiburger Stadtteile ist bisher nur wenig bekannt, gleichgültig
, ob sie schon seit langem zu Freiburg gehören oder erst in jüngster Zeit eingemeindet
worden sind. Umfangreiche Darstellungen besitzen wir nur für St. Georgen (von H. Stärk,
1964) und Opfingen (von R. Süss, 1976), während für Herdern und Ebnet immerhin die
knapperen Arbeiten von J. Karteis (1905) und K. J. Rößler (2. Aufl. 1977) vorliegen. Für
die übrigen Vororte sind wir auf die fachlich fundierten, aber kurzgefaßten und gerafften
Abrisse der „Amtlichen Kreisbeschreibung" des Stadt- und Landkreises Freiburg angewiesen
. Nur für Tiengen und Kappel werden, soweit ich sehe, in absehbarer Zeit Gesamtdarstellungen
der Ortsgeschichte erscheinen. Umso erfreulicher ist es, daß sich jetzt die Lücke
für Haslach schließt: Nach jahrzehntelanger, nebenberuflich zu leistender Arbeit legt Hans-
Carl Scherrer, der seit 1946 als Pfarrer der Melanchthon-Pfarrei in Haslach tätig ist, seine
Geschichte dieses 786 erstmals bezeugten, seit 1368 zur Markgrafschaft gehörenden Dorfes
vor. Scherrer hat die zu bearbeitende Stoffmasse geschickt in zahlreiche Kapitel von nur
wenigen Seiten Umfang aufgegliedert. Dadurch ist ein facettenreiches Buch entstanden, das
zum Lesen auch zum unsystematischen, ganz dem eigenen Interesse folgenden Lesen
geradezu einlädt. Die mittelalterlichen Verhältnisse von Gemeinde und Kirche in Haslach
und die frühe Neuzeit bis zum Ende des 18. Jh. stehen im Vordergrund der Darstellung.
Demgegenüber gerät die moderne Entwicklung, wie dies bei Ortsgeschichten meist der Fall
ist, etwas ins Hintertreffen. Immerhin werden die im 19. Jh. durch Auswanderung, Zuzug
von Katholiken und die frühe Industrialisierung im nahen Freiburg verursachten Veränderungen
in der Dorf- und Bevölkerungsstruktur deutlich herausgearbeitet. So ist ein sehr
lebendiges Bild vom Leben dieser kleinen, oftmals unter schwierigen äußeren Bedingungen
existierenden Gemeinde von den Anfängen bis zur Eingemeindung nach Freiburg 1889
entstanden. Hervorzuheben ist die Qualität des informativen Bildmaterials, der Karten,
Pläne, Skizzen, alten und neuen Fotos, die den Text nicht nur ausschmücken, sondern optisch
ergänzen. Erfreulich ist auch, daß auf Anmerkungen, Quellen- und Literaturangaben nicht
verzichtet wurde. Das beeinträchtigt das Lesen keineswegs und erhöht die Benutzbarkeit
entscheidend. Bleibt zu hoffen, daß der inhaltsreiche, schön gestaltete Band nun seine Leser
findet dies, nicht der Zulauf zu spektakulären historischen Ausstellungen, wäre ein Beweis,
daß das vielzitierte Geschichtsinteresse der Gegenwart eine Zukunft hat.

Hans Schadek

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