Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 16
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gleichzeitig sein Vorname war, hatte die Wiesneck erworben, war Bürgermeister
von Freiburg und lebte als Vogt von St. Märgen in einem erbitterten Streit mit
diesem Kloster. Ihm folgte sein Sohn Johann, der den Kampf seines Vaters gegen
St. Märgen fortsetzte, wie dieser in den Kirchenbann kam und 1348 aus Freiburg
verwiesen wurde. Durch seine Frau Engeltrud von Haus war er mit den Üsen-
bergern verwandt, die nun 1356 auf ihr Obereigentum verzichtete, so daß Munzingen
freies Eigentum der Ortsherren wurde. Johann Schnewelin unterschrieb
1370 den Vertrag des Adels mit dem Erzherzog Leopold, auf dem sich später die
Zugehörigkeit des Dorfes zur Breisgauer Ritterschaft begründete. Die Äbtissin
ihrerseits vergab nunmehr ein Oberschultheißenamt als adliges Lehen, vermutlich
um dadurch ihre gefährdeten Rechte zu sichern. Erster Träger wurde 1356 Claus
Schnewelin; seine Nachfolger stammten meist aus dem eng versippten Kreis um
die Familien Blumeneck und Bolsenheim.

Die Erbfolge nach Johann Schnewelins Tod ist nicht ganz geklärt. Eine seiner
Töchter, Verena, heiratete den Oberelsässer Conrad Waldner aus dem heute
noch blühenden Geschlecht der Waldner von Freundstein. Von Johanns Söhnen
war Heinrich durch Heirat Herr zu Kirchzarten und wurde seinerseits von seinem
Neffen Hermann Schnewelin aus der bedeutenden Linie zu Landeck beerbt.
Zwischen ihm und den Waldner kam es zu heftigem Streit um den Besitz von
Munzingen. 1405 erscheint Hermann Schnewelin als Ortsherr und verwendet sich
als solcher für seine Leute gegenüber Freiburg. 20 Jahre später sind offenbar die
Waldner Ortsherren, und Hermanns Söhne überfallen das Dorf, zwingen die Bewohner
zur Huldigung und plündern bei der Gelegenheit den Freihof. Schließlich
einigt man sich dahin, daß die Waldner das Dorf den Landeckern verkaufen
, sich aber das Wiederkaufsrecht vorbehalten und dasselbe auch alsbald
ausüben.

So wurde der um 1415 geborene Hermann Waldner, Enkel der Verena Schnewelin
, Ortsherr. 1440 verkauften er und seine Frau Eva von Schiltigheim das
Dorf auf Widerruf um 400 fl und lösten es alsbald wieder ein, wobei sie aber den
Käufern, zwei Breisacher Bürgern, die Munzinger Steuer versetzen mußten. Bei
diesen Transaktionen erscheinen erstmals Vogt und Gemeinde als zustimmungsberechtigte
Partei. Offenbar hielten aber die Geldverlegenheiten an, und Waldner
verkaufte, wiederum auf Widerruf, Munzingen an die Vettern Ludwig und Engelhard
von Blumeneck, die es ihrerseits umgehend an Beatrix von Hohengerolds-
eck, Gemahlin des Freiherrn Hans Werner von Schwarzenberg, versetzten. Dabei
werden auch die Namen des zustimmenden Vogtes, Hans Schlatter, und zweier
Gerichtsleute, Stephan Einliffy und Claus Ebringer, genannt. Die beiden Vettern
Blumeneck, die damals in schwer durchschaubare Geschäfte verstrickt waren,
haben das Pfand bald wieder eingelöst und das Dorf auf Waldner rückübertragen
. Schon 1447 verkaufte Hermann Waldner, der später im Elsaß bedeutende
Stellungen bekleidete, das Dorf nun endgültig, und zwar um 400 fl an Ludwig
von Blumeneck und seine Frau Agne Brenner von Neuenburg. Diese haben wohl
ebensowenig wie die Waldner oder die Schnewelin in Munzingen gewohnt; ein
Herrensitz wird in keiner der vorhandenen Kaufurkunden erwähnt. Das Ehepaar
Blumeneck hat das Dorf bereits 1451 wieder verkauft, und zwar um 450 fl an

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