Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 50
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0052
Er galt als ein „vir doctrina et sanctitate celebris" und starb im Jahr 1275.27 Mit
Bischof Heinrich von Konstanz (1233—1248) lernen wir ein Mitglied der staufischen
Ministerialenfamilie von Tanne kennen, der dem Dominikanerorden wohlwollend
gesinnt war.28

Die Nachricht über die Grundsteinlegung der Kirche der Dominikaner im Jahr

1237 und weitere unbekannte Fakten aus der Freiburger Dominikanerchronik
werfen ein neues Licht auf die Baugeschichte des Freiburger Dominikanerklosters
und zugleich auf die Anfänge der Dominikaner in der Stadt Freiburg. Die Geschichte
der Freiburger Dominikaner wurde von Poinsignon,29 Finke30 und
Dold31 aufgrund der Dominikanerurkunden im Freiburger Stadt- und Universitätsarchiv
bereits in Grundzügen dargestellt. Wir können uns auf eine kurze Darstellung
der Geschichte des Klosters im 13. Jahrhundert beschränken.

Im Jahr 1235 gibt der Konstanzer Bischof Heinrich von Tanne den Dominikanern
, auch Prediger genannt, die Erlaubnis, sich in Freiburg niederzulassen und
ein Kloster zu erbauen.32 Zu einem unbestimmten Zeitpunkt — jedoch vor dem
Jahr 1236, dem Todesjahr des Grafen Egino V. — berufen Graf Egino V. von
Urach-Freiburg und seine Frau Adelheid von Neifen ,,cum multa precum instantia
" die Dominikaner nach Freiburg.33 Nach Boner hatte Graf Egino V. diese
Absicht schon einige Jahre vor 1236 gehegt.34 Er schließt das aus einer von ihm
um das Jahr 1233 datierten Urkunde, in welcher der Provinzialprior der Dominikaner
die Terminierbezirke der Dominikanerklöster zu Freiburg, Basel und
Zürich gegeneinander abgrenzt.35 Demzufolge war schon um 1233 eine Niederlassung
der Dominikaner in Freiburg geplant, die sich durch die Parteinahme des
Grafen Egino V. für König Heinrich (VII.), seinen Rückzug auf die Burg Urach
beim Erscheinen Kaiser Friedrich II. in Deutschland im Sommer 1235 und seinen
Tod Anfang 1236 verzögert hatte.36 Der Bruder des Grafen Egino V., Kardinal
Konrad von Porto und S. Rufina (1219—1227), war, obwohl selbst Zisterzienser,
den Bettelorden sehr zugeneigt, besonders den Dominikanern.37 Es ist zu vermuten
, daß er bei seinem Bruder um Sympathien für die Dominikaner geworben
hat.38 Am 13. Dezember 1236 erteilt der Freiburger Pfarrer Rudolf seine Zustimmung
zur Niederlassung der Dominikaner39 und einen Tag danach, am 14. Dezember
, werden diese von Rat und Bürgerschaft der Stadt nach Freiburg berufen.40

1238 erläßt Graf Konrad I. von Freiburg, der Sohn Graf Egino V. und der Gräfin
Adelheid, nach Vollendung seines 12. Lebensjahres den Dominikanern den
Hofstättenzins und überweist ihnen das Gelände, das sie bereits besaßen und in
Zukunft erwerben werden, zu freiem Eigentum.41

Die erste Nachricht zur Baugeschichte liefert uns der oben erwähnte Brief des
Konstanzer Bischofs Heinrich von Tanne an die Freiburger Dominikaner. Nach
ihm erfolgte der Baubeginn der Predigerkirche im Sommer des Jahres 1237.42
Schon ein Jahr später, im August 1238, wurde im Haus der Prediger die schon
erwähnte Urkunde Graf Konrads I. ausgestellt.43 1239 erfahren wir, daß ein aus
Konstanz stammender Dominikaner im Chor der Predigerkirche bestattet
wurde.44 Papst Innozenz IV. gewährte den Predigern 1246 einen Ablaß zu dem
von ihnen bereits begonnenen Bau der Kirche und der Konventsgebäude.45 1251
erteilte Kardinallegat Hugo von S. Sabina nochmals einen Ablaß für Kirche und

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