Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 92
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0094
zü Friburg in BrisgÖwe unsern willigen dienst bereit zü allen ziten. Wir tün
uch kunt, das wir unsern rate, nuwe und alte, beruffet hatten züsammen ze
offenend, ze kundent und ze sprechend, und wart gefraget umbe das reht: wirt
ein diep gefangen, wie man von dem rihten sölle. Darumb wurden wir uns zwey-
en und erteilt der merteil: vergehi der, es weri in der gefangnusse ane kestigen
oder wa das were vor biderben luten und wiseti den dupstal, das man es kuntlich
befundi, das es also weri, als er geseit hetti, das man von dem rihten sölle als von
einem diep. Da erteilt der minreteil, das man in vur geriht füren sölle und in er-
zugen sölle, ub er lögent oder sin reht nemmen, er vergehe sin denne in geriht
oder habe den dupstal bi ime. Dis hant unsers alten rates der vierundzwentzigen
zwen, Hug Ederli und Lutfrid Atscher, vur uch gezogen, wand wir reht zü uch
süchen und nemmen söllen, das ir uns davon lassent wissen mit uwerm briefe,
was uwerre stette reht harumb sie iemer durch unsers dienstes willen. Datum Friburg
III. nonas iulii sub anno domini M°CCC°L°tercio..,

Umb welche drie briefe wir uch widerschriben und begeren uch ze wissende,
wände die vorgenannten punte der drier briefen in geriht bynnen den bencken nit
geordent ensint und da nit beschuldiget ensint und an uns berüffent, also als das
reht ist, so enweren wir nit schuldig, uch reht darume ze wisende; doch wand ir
umb die punte der drier brief under uch zweyende sint, und ir die an uns als an
uwer hoeft gezogen hant, und ir uweri reht an uns zü höischend und ze
süchend pflegent, und ir uns öch darumb gebetten hant in uwerm briefe, das
wir uch darumbe ein reht wisen und widerschriben wellen, so han wir uns umb
uwer liebi und bette willen umb die punte beraten und wisen und schriben uch
darumbe ein reht nach unserre stette von CÖln reht und gewonheit in formen und
meinungen, als harnach völget:

Wirt ein man ingehöischet vur geriht umb den mort, der ein unbesprochen
man ist und von gütem gerfichte ist, und kommet der man in geriht bynnen die
bencke und sprichet, er sie des mortes unschuldig und wil die unschulde zübrin-
gen mit gezuge, als es reht ist, so sol er sin unschulde mit sibenen personen, die
ir reht behalten hant, zugen mit eyden der sibener personen. Zuget er sin Unschuld
also, so sol er der clagen lose sin; zuget er der nit also, so ist er in der
clage vervallen. Schricht [!] aber der, der ingehöischet wirt umb den mort, er sie
des morts unschuldig und butet darvur sin blossen eyt zü tufide, so enmag der
cleger sin blossen eyt nit nemmen nach unserre stette reht und gewonheit, wände
der cleger einen eit dün sol, als er die clage anfieng, nieman unschuldig in die
clage zu legende. Mer der cleger sol ime die hant abnemme und in bekempfen
und denne kempfen, als es reht ist.

Sprichet aber der, der ingehöischet wirt umb den mort so, was er da getan het,
das in notwer darin gedrungen hat, wand er angevertiget wurde, so sol er die
anverdung und notwer zugen mit siben personen, die ir reht behalten hant, mit
eyden der sibener personen. Zuget er die also, so sol er der clagen los sin; zuget
er der aber nit, so ist er in der clage vervallen. Buttet er aber sin blossen eyt darvur
, so enmag der cleger den eit nit nemmen, mer es [!] müs ime die hant ab-
nemmen und in bekempfen, und denne bekempfen als reht ist.

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